So lief die 4.Tarifverhandlung Einzel-und Versandhandel

Pressemitteilung vom 12.07.2023

„Unsere Streiks zeigen Wirkung, die Arbeitgeber fühlen sich unter Druck gesetzt. Ob sie das offen oder hinter vorgehaltener Hand zugeben, ist nicht entscheidend. Wichtig wäre, wenn sie daraus die richtigen Konsequenzen ziehen würden. In der gestrigen Tarifverhandlung bewegten sie sich zwar, aber wie bereits in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachen/Bremen vorher noch nicht ausreichend. Deshalb war es kein Wunder, dass die Streikenden vor dem Verhandlungslokal riefen: ‚Es reicht noch nicht – wir wollen mehr!‘“, berichtet Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Nach unseren Erkenntnissen gingen wir mit einem errechenbaren Verlust der Beschäftigten von 13 Prozent in die diesjährige Tarifrunde. Nach etwa dreimonatigen Verhandlungen bieten die Arbeitgeber immer noch kaum mehr als 5 Prozent für dieses und deutlich weniger für ein zweites Jahr an. Allmählich muss an ihrem politischen Willen gezweifelt werden, die diesjährige Tarifrunde zu einem akzeptablen Abschluss bringen zu wollen. Wir haben ihnen deshalb erneut deutlich zu machen versucht, dass eine Lohnerhöhung sowohl die Verluste als auch die Bedürfnisse unserer Kolleg:innen berücksichtigen müsse. Zudem sei es gerade jetzt an der Zeit, sich endlich unserer Forderung nach einem festen, also gleichen Steigerungsbetrag für alle Gehalts- und Lohngruppen zu nähern, damit die Beschäftigten mit niedrigeren Einkommen verhältnismäßig mehr erhalten als jene mit höheren Verdiensten.“

An der Kundgebung vor dem Lokal der 4. Tarifverhandlung am 11. Juli im NH Hotel Frankfurt Airport West in Raunheim beteiligen sich etwa 400 Streikende aus Filialen von Esprit, Galeria Karstadt Kaufhof, H&M Hennes & Mauritz, Ikea, Kaufland, Parfümerie Douglas, Primark, REWE/PENNY und Zara.

ver.di fordert für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel Hessen 2,50 Euro pro Stunde mehr Lohn und Gehalt, Anhebung der Auszubildendenvergütung um 250,- Euro pro Lehrjahr und die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen.

 Die nächsten Tarifverhandlungen in Hessen finden am 4. September statt.

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