In Hessen wählen gehen – ver.di nennt die Gründe, Teil 11

Medien, Kunst und Kultur/öffentlich-rechtlicher Rundfunk/Wahlen
Pressemitteilung vom 10.09.2013

 

Die Gewerkschaft ver.di hat ihre Erwartungen an eine zukünftige Landesregierung formuliert, was den öffentlich rechtlichen Rundfunk angeht. Landesbezirksleiter Jürgen Bothner: „Wir betrachten Radio und Fernsehen im Lande als einen gewichtigen Teil öffentlicher Daseinsvorsorge. Sie müssen aktuelle Informationen liefern, damit wir in der Lage sind, am politischen und am Weltgeschehen teilzunehmen, Entwicklungen einschätzen zu können, uns eine Meinung aufgrund sachlicher Informationen bilden zu können. Qualitätsvoller Journalismus darf nicht nur Häppchendudelei sein, sondern muss auch Hintergründe liefern und Themen vertiefen. Wir wollen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Kompetenz vertrauen können. Dazu gehört es, unabhängig zu sein und mutig Themen anzupacken, die möglicherweise nicht besonders viel Quote bringen.
Unabhängiger Journalismus kann aus unserer Sicht nur dann möglich sein, wenn die Redakteurinnen und Redakteure als freie Mitarbeiter arbeiten wollen, nicht als solche arbeiten müssen und in der ständigen Sorge um ihre Weiterbeschäftigung sind, weil sie möglicherweise zu kritisch berichten.
Von einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk erwarten wir vielmehr nachdrücklich kritische, überparteiliche und unabhängige Berichterstattung.“

Außerdem spricht sich ver.di für eine grundlegende Modernisierung der Rundfunkaufsicht und des Staatsvertrags aus. Bothner: „Der Rundfunkrat ist nicht stimmig mit gesellschaftlich relevanten Gruppen besetzt. Wir würden uns mehr Nähe zum wirklichen Leben wünschen. Ein Vorbild könnte der SWR sein. Dort wurde erst kürzlich beschlossen, dass sich beispielsweise Politiker ganz aus dem Gremium zurückziehen. Dafür ziehen demnächst Muslime ein.“

 

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