Der niederländische Paketlogistiker TNT Express GmbH (ein Unternehmen der FedEx) lehnt es nach wie vor ab, in Tarifverhandlungen für die rund 400 Beschäftigten im HUB Wiesbaden einzutreten. Auch das Angebot der Gewerkschaft ver.di, das Weihnachtsgeld 2020, das bisher freiwillig durch das Unternehmen gezahlt wurde, wortgleich in einem einjährigen Tarifvertrag festzuschreiben und dafür während des Weihnachtsgeschäfts auf Streikmaßnahmen zu verzichten, wurde seitens der Geschäftsführung abgelehnt.
Vielmehr wird versucht, die Beschäftigten und ehrenamtlichen Tarifkommissionsmitglieder im Betrieb unter Druck zu setzen und zur individuellen Abgabe von Verzichtserklärungen zu drängen. Andreas Jung, ver.di-Verhandlungsführer: „Wir machen keine Stellvertreterpolitik – die Beschäftigten wollen nach 35 Jahren Tariflosigkeit ihre Bedingungen tarifvertraglich gesichert sehen. – Dabei geht es nicht um materielle Verbesserungen, sondern in der Hauptsache um Zukunftssicherheit. Denn eine Umstrukturierung der TNT/FedEx-Gruppe wird seit einigen Jahren durch die Geschäftsführungen vorbereitet und angekündigt.“
Da sich die Geschäftsführung weiterhin weigert, in grundgesetzlich geschützte Tarifverhandlungen einzutreten, kann es ab heute, Donnerstag den 19.11.2020 während des Weihnachtsverkehrs zu weiteren Warnstreikmaßnahmen mit massiven Auswirkungen auf die Sendungslaufzeiten kommen. „Unser Ziel ist klar: Tarifbindung für die Beschäftigten der TNT Wiesbaden“, erklärt Nicole Lämmerhirt, ver.di Gewerkschaftssekretärin Wiesbaden. „Entweder friedlich am Verhandlungstisch oder eben im Arbeitskampf auf der Straße“, so Lämmerhirt.