„Kräftig anheizen – die Arbeitgeber in Bewegung bringen“. Unter diesem Motto steht der Streik- und Aktionstag hessischer Einzelhandelsbetriebe morgen, am 1.Oktober 2013. Vor der nächsten Verhandlungsrunde ruft ver.di die Beschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik sowie zu einer gemeinsamen Demonstration und Kundgebung in Frankfurt am Main auf. Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel von ver.di Hessen: „Wir wollen den Arbeitgebern noch einmal plastisch vor Augen führen, was sie künftig erwartet, wenn sie in der vierten Runde der Tarifverhandlungen am Mittwoch weiterhin mauern. Bisher haben sie sich darauf beschränkt, ihre weitreichenden Forderungen zur nachhaltigen Verschlechterung der bestehenden Tarifverträge in immer neuem Gewand, tatsächlich aber mit nur wenig veränderten Inhalten vorzutragen. Am Mittwoch erhalten sie eine weitere Chance, sich zu dem Kompromissvorschlag zu äußern, der ihnen von ver.di bereits im Sondierungsgespräch dargestellt wurde“, so Schiederig weiter.
Am 8. August 2013 war diese Unterredung zwischen die regulär terminierten Tarifverhandlungen geschoben worden, um auszuloten, ob es eine Möglichkeit gäbe, den sich verschärfenden Tarifkonflikt zu beenden. ver.di schlug hierzu eine Einigung in drei Punkten vor:
Der Manteltarifvertrag für den hessischen Einzelhandel wird ohne Abstriche wieder in Kraft gesetzt
Beide Seiten vereinbaren einen Zeitplan zur Aufnahme von Verhandlungen über eine echte Modernisierung der bestehenden Entgeltstruktur, die nicht in eine gezielte und dauerhafte Verschlechterung der Bezahlung und beruflichen Perspektive der Beschäftigten mündet
Die Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen werden rückwirkend zum 1. April 2013 deutlich erhöht
„Wenn die Arbeitgeber glaubwürdig bleiben wollen, dann sollten sie sich einer Diskussion über eine zeitgemäße Entgeltstruktur nicht entziehen. Schließlich haben sie das auch immer wieder gefordert“, so Bernhard Schiederig weiter: „Wir sind selbst daran interessiert. Doch lassen wir uns hierzu nicht mit der Kündigung des Manteltarifvertrages sowie Forderungen nach Einführung einer Niedriglohngruppe, der Streichung von Spätöffnungs- und Nachtzuschlägen oder der Flexibilisierung der Arbeitszeit, die für die Beschäftigten und ihre Familien jede planbare Freizeit in den Wind schießt, zwingen. Wer keinen Kompromiss will, der sät Wut und Ärger – und erntet weitere Streiks.“
Zeitplan des Aktionstages in Frankfurt am Main:
11.30 Uhr Demonstration vom Gewerkschaftshaus Wilhelm-Leuschner-Straße 69-77, 60329 Frankfurt am Main, zur Hauptwache
12.30 Uhr Informationsaktion auf der Zeil
13.30 Uhr Kundgebung an der Konstablerwache
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