Die vom Hessischen Rundfunk vorgestellte „Radiostrategie“ entpuppe sich wieder einmal als Sparprogramm auf Kosten der Beschäftigten und des Programms, so die zuständige Gewerkschaftssekretärin Anja Willmann zu den Plänen. „Betroffen sind insbesondere die Hörfunkwellen. Von sechs Wellen bleiben am Ende des Prozesses möglicherweise nur noch drei übrig. Die geplanten Einschnitte führen zu großen Unsicherheiten bei den Beschäftigten.“ Ihre Bedenken würden kaum berücksichtigt.
„Selbstverständlich braucht der Hessische Rundfunk Ressourcen für digitale Produkte. Es ist aber nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet die Hörfunkprogramme ausgeblutet werden sollen“, kritisiert Willmann. „Bei einer Ausdünnung des Rundfunkangebots ist mit weiterem Akzeptanzverlust des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu rechnen.“
Gerade in Krisenzeiten sei die Umsetzung des Programmauftrags unabdingbar. „Die Reformen beim HR sind eine Kapitulation vor den Finanzvorgaben aus den Staatskanzleien der Bundesländer, die einen stabilen Rundfunkbeitrag einfordern. In dieser Situation wäre es Aufgabe des Intendanten, sich für eine auskömmliche Finanzierung einzusetzen und nicht in vorauseilendem Gehorsam den Rotstift anzusetzen“, so Willmann abschließend.