"Bundesweit werden heute im Handel mehr als 10.000 Beschäftigte die Arbeit niederlegen. Denn ihnen setzt die enorme, dauerhafte und oft zweistellige Preissteigerung insbesondere bei den alltäglichen Lebenshaltungskosten ganz besonders zu. Viele Teilzeitbeschäftigte wissen häufig schon im letzten Monatsdrittel nicht mehr, wie sie als Alleinerziehende oder maßgeblich für ihre Familie aufkommende Hauptverdiener*innen über die Runden kommen sollen“, erklärt Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel und Verhandlungsführer der ver.di in Hessen: „Demgegenüber blockieren die Arbeitgeber*innen seit Monaten die Tarifverhandlungen. Ihr Angebot von 5,3 Prozent für den Einzel- und Versandhandel und 5,1 Prozent für den Groß- und Außenhandel/Verlage ist nicht nur völlig unzureichend, es geht weit an der Lebensrealität der Beschäftigten vorbei. Seit rund zwei Jahren erfahren diese massive Kaufkraftverluste. Mit Lohnerhöhungen in einer Größenordnung, die noch unterhalb der diesjährigen Inflationsrate bleiben, können die bereits bestehenden existenziellen Notlagen der Handelsbeschäftigten nicht entschärft werden. Deshalb wird heute bundesweit im Handel gestreikt. In Hessen wollen die Streikenden offensiv auf die Kund*innen zugehen und sie informieren. Dabei bitten die Beschäftigten um deren aktive Solidarität bei den Bemühungen, die Arbeitgeber*innen wieder in tarifpolitische Bewegung zu bringen.“
An den Streiks und Informationsaktionen beteiligen sich in Hessen Beschäftigte von Esprit, Galeria Karstadt Kaufhof, H&M Hennes & Mauritz, Ikea, Kaufland, Metro, Parfümerie Douglas, Penny, Primark, Rewe und Zara.
ver.di fordert in Hessen für die etwa 235.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel Euro 2,50 mehr pro Stunde sowie für die rund 120.000 Angestellten im Groß- und Außenhandel/Verlage 13 Prozent, mindestens 400 Euro.