„Der Handel nutzt die Pandemie für seine Zwecke einer Reallohnsenkung. Wie im Einzel- und Versandhandel scheinen auch die Arbeitgeber des Groß- und Außenhandels/Verlage bundesweit in den Tarifverhandlungen darauf abzuzielen, die Beschäftigten nur mit Lohnerhöhungen auf niedrigstem Niveau unter der Inflationsrate abspeisen zu wollen“, erklärt Marcel Schäuble, Gewerkschaftssekretär im Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage in der heutigen 3. Runde: „So deutlich war selten zu spüren, dass hierzu die in der Branche umlaufende Angst vor möglichen Folgen der Corona-Krise ausgenutzt werden soll. Dabei liefen die Geschäfte im letzten Jahr überaus gut, die Umsätze und Gewinne stiegen auch in Hessen teilweise in Rekordhöhe. Die wenigen tarifgebundenen Unternehmen, die Verluste einstecken mussten, dienen den Arbeitgebern heute als willkommenes ‚Schutzschild‘ gegen eine spürbare Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen. Dieses ‚Versteckspiel‘ wurde auch heute nicht aufgegeben, sondern mit einer Inbrunst weitergetrieben, als ob der Schein schon wahr sei, wenn er nur oft genug gezeigt würde. Die Leistung und das Engagement der Beschäftigten werden nicht ansatzweise anerkannt. Sollen sie also ‚am langen Arm verhungern‘ und kampflos eine diktierte Reallohnsenkung hinnehmen? So nicht!“
Tarifforderungen der ver.di für den hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage: