Keine „Arbeit unter Druck“

In Hessen wählen gehen – ver.di zählt die Gründe auf, Teil 4:
Pressemitteilung vom 29.08.2013

 

Landesbezirksleiter Jürgen Bothner: „Hier haben wir wie im Brennglas alle arbeitsmarktpolitischen Probleme unseres Bundeslands dargestellt. Die Autorin Ute Fritzel hat in den einzelnen Geschichten auf gut lesbare Weise die Situation von entrechteten Wanderarbeitern, zur Kündigung gebrachten Steakhausmitarbeitern, Reinigungskräften und um Lohn betrogenen Bauarbeitern dargestellt. Ver.di ist in dem Buch mit der Erzählung einer Verkäuferin vertre-ten. Die Kolleginnen und Kollegen der Einzelhandelsbranche leiden zurzeit besonders unter einer grundlegenden Veränderung ihres Berufsbildes und einer starken finanziellen Abwertung. Das Brutto-Einkommen einer vollbeschäftigten Verkäuferin im Einzelhandel beträgt im Schnitt 1890 Euro im Monat. Ein Großteil von ihnen ist jedoch nur teilzeitbeschäftigt oder gar im Minijob. Erschreckend viele arbeiten für weniger als 5 Euro die Stunde. In unserer Niedriglohnstudie von 2010 haben wir nachgewiesen, dass der Niedriglohnsektor in Hessen jeden 5. Beschäftigten betrifft. Dabei handelt es sich vornehmlich um Frauen im Einzelhandel. Von einer künftigen Landesregierung erwarten wir, dass sich dieser Zustand ändert. Sie muss sich für einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn einsetzen, sie muss dafür sorgen, dass die Tarifbindung wieder stärker wird, sie muss sich für mehr Allgemeinverbindlichkeitserklärungen von Tarifverträgen einsetzen und ein Tariftreue- und Vergabegesetz schaffen, das mit ausführlichen Kontrollfunktionen effektiv ausgestaltet ist.“

 

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