Streiks und Aktionen parallel zur 2. Tarifverhandlung im Einzelhandel

Einzelhandel/Tarifverhandlungen
Pressemitteilung vom 01.07.2013

 

„Nach zahlreichen Streiks und öffentlichen Aktionen gehen wir zur zweiten Tarifverhandlung bestärkt in unserer Auffassung, dass wir die Arbeitgeber, wenn nicht heute, so vielleicht morgen davon überzeugen werden, dass die Kündigung des Manteltarifvertrags ein Fehler war, der schnellstens rückgängig gemacht werden muss“, erklärt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der Gewerkschaft ver.di Hessen. „Wir haben immer wieder deutlich gemacht, dass die in Jahrzehnten mit viel Kraft und in teils heftigen Auseinandersetzungen erkämpften tariflichen Rechte und Leistungen nicht einfach ‚wegmodernisiert‘ werden dürfen. Sie sind für die Beschäftigten im Einzelhandel wesentlicher Bestandteil ihrer sozialen Sicherheit, eine wichtige Grundlage für eine verbesserte Vereinbarkeit von Familie und Beruf der vorwiegend weiblichen, nicht selten alleinerziehenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber gleichfalls eine durchaus verlässliche Garantie, auch künftig nicht vollends zu ‚Aufstockern‘ und Bittstellern zu werden. Wer diese tariflichen Errungenschaften angreift oder gar beseitigen will, der muss mit härtesten Reaktionen rechnen.“
Deshalb ruft ver.di Hessen Fachbereich Handel parallel zur 2. Tarifverhandlung am 1. Juli 2013 im Relaxa-Hotel Frankfurt die Beschäftigten u.a. folgender Betriebe zu einem ganztägigen Warnstreik und zur Kundgebung im Frankfurter Merton-Viertel auf: Hennes & Mauritz (H&M) Darmstadt, Frankfurt-Hessencenter, Viernheim und Weiterstadt (Loop 5); Karstadt Darmstadt, Frankfurt/Zeil, Sulzbach Main-Taunus-Zentrum und Viernheim; Kaufhof Frankfurt/Zeil und Hanau; Ikea Kassel und Wallau; Praktiker Rüsselsheim; Real Groß-Gerau, Raunheim und Rüsselsheim. Der Kundgebung schließt sich eine Demonstration durch den Stadtteil an. „Vielleicht werden die Arbeitgeber ‚wach‘, wenn sie die Streikenden nicht nur aus der Ferne ‚begutachten‘, sondern quasi hautnah erleben können“, so Bernhard Schiederig weiter. „Für neue Erkenntnisse und gezieltes Umsteuern ist es bekanntlich nie zu spät. Würden sich die Arbeitgeber dazu durchringen, dann blieben ihnen so mancher Ärger und einige Unannehmlichkeiten erspart.“

 

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