Der hessische ver.di-Landesbezirksleiter Jürgen Bothner hat seine sommerliche Reise durch Betriebe der öffentlichen Daseinsvorsorge mit einer Frühschicht bei der Frankfurter Hausmüllentsorgung begonnen. Bei nicht mehr ganz so heißen Temperaturen wuchtete Bothner einen halben Tag lang Mülltonnen, zog sie zum Müllauto, leerte sie und brachte sie zurück in Hinterhöfe und Keller. Sein Fazit: „Müllentsorgung ist eine körperlich sehr anstrengende Arbeit. Man muss kräftig sein, braucht Ausdauer, muss schnell und vor allem den Pöbeleien der Verkehrsteilnehmer gewachsen sein. Denn für viele von ihnen ist man als Müllentsorger nur eins: ein Hindernis. Das ist natürlich die falsche Sichtweise. Denn Müllwerker verrichten eine gesellschaftlich wichtige Arbeit. Wir alle brauchen sie und sollten ihnen mehr Wertschätzung entgegen bringen.
Müllentsorgung hat auch ein Demographieproblem. Die Kollegen werden immer älter und die körperlich anstrengende Arbeit verschleißt. Nachwuchs ist nur schwer zu finden. Aber Müllwerker brauchen wir auch in Zukunft. Deswegen wird es bei der kommenden Tarifrunde wichtig sein, die Einkommensbedingungen der Müllwerker zu verbessern. Nur so können wir gewährleisten, dass diese gesellschaftlich notwendige und körperlich anstrengende Arbeit auch in Zukunft attraktiv ist für den Nachwuchs. Gute Arbeit muss uns etwas wert sein.“
Jürgen Bothners Sommertour steht unter dem Motto „Ohne uns geht’s nicht– Beschäftigte in der Daseinsvorsorge“. Nächste Stationen des ver.di Chefs sind am Mittwoch eine Betriebsratssitzung der Universitätsklinik Gießen-Marburg in Gießen und nachmittags der Personalrat des hessischen Rundfunks. Am Donnerstag, dem ersten Tag des gesetzlich einklagbaren Rechts auf einen Krippenplatz für unter-3-Jährige, besucht Bothner eine Kasseler Kindertagesstätte.
Themen bei allen Besuchen bei Beschäftigten der öffentlichen Daseinsvorsorge sind für den ver.di-Landesbezirksleiter die jeweiligen betrieblichen Situationen der Gewerkschaftsmitglieder vor dem Hintergrund knapper öffentlicher Kassen und betrieblicher Kürzungspläne. Jürgen Bothner: „Die öffentliche Daseinsvorsorge ist ein zentraler Bestandteil unserer Gesellschaft. Für uns ist der Mensch das Maß aller Dinge. Er muss im Mittelpunkt allen Wirtschaftens stehen. Das darf in Zeiten von kommunalen Schutzschirmen, Schuldenbremse, Lohndumping und Kaputtsparen nicht in Vergessenheit geraten.“
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