erste Tarifrunde ergebnislos vertagt

Einzelhandel/Tarifverhandlungen
Pressemitteilung vom 10.06.2013

 

Frankfurt, 10. Juni 2013 – Das Erfreulichste an der 1. Verhandlungsrunde war, dass die hessischen Arbeitgeber die Verhandlungen für die etwa 220.000 Beschäftigten für den hessischen Einzel- und Versandhandel aufgenommen haben. Ein Angebot zur Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen wollten sie nicht vorlegen.

Demgegenüber forderten sie wie in anderen Tarifgebieten auch eine dramatische Verschlechterung von bisherigen tariflichen Leistungen und Rechten zugunsten der Unternehmen. Das sind im Einzelnen:

- die Schlechterbezahlung von Kassiertätigkeiten und angeblich „einfachen“ Arbeiten;
- die Streichung der Zuschläge für Spätöffnungs- und Nachtarbeit bei allen Beschäftig-ten;
- die Orientierung der Arbeitszeitregelungen an den Bedürfnissen des Unternehmens und in Abhängigkeit von Kundenströmen;
•die Beseitigung der Mindestbeschäftigungszeit von 20 Wochenstunden, 4 zusammenhängenden Stunden täglich an höchsten 5 Tagen je Woche;
•die Einführung einer Billiglohngruppe deutlich unterhalb der bisher tariflichen 11,69 Euro für Warenverräumung und Auffülltätigkeiten.

Die ver.di-Verhandlungskommission lehnt diese Forderungen der Arbeitgeber ab und kritisiert deren Haltung scharf und unmissverständlich. Sie forderte die Arbeitgeber auf, ein verhandlungsfähiges Angebot zur Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen vorzulegen, um die Unruhe in den Betrieben nicht weiter zuzuspitzen. Gleichwohl bereitet ver.di weitere Streiks vor.

ver.di fordert:
- die Erhöhung der Löhne und Gehälter um 1 Euro pro Stunde, der Ausbildungsvergü-tung um 0,50 Euro je Stunde;
-die uneingeschränkte Wiederinkraftsetzung des Manteltarifvertrages.

Die Tarifverhandlungen wurden ergebnislos auf den 1. Juli 2013 vertagt.

 

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