„Wenn Billigangebote für Lohnerhöhungen jemals ‚zeitgemäß‘ gewesen sein sollten, so auf keinen Fall heute bei einer anhaltend und seit Jahrzehnten höchsten Inflationsrate. In Baden-Württemberg verfielen die Einzel- und Versandhändler in ihren altgewohnten Trott, mit gezielter Realitätsferne und branchenüblicher Knauserigkeit in die diesjährige Tarifrunde einzusteigen“, erklärt Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Einzel- und Versandhandel: „Ihr dortiger Vorschlag von 3 Prozent im ersten und 2 Prozent im zweiten Jahr ist weit weg von den nachweisbaren Bedürfnissen der Beschäftigten und den Notwendigkeiten ihrer aktuellen wirtschaftlich prekären Situation. Sollten die Arbeitgeber:innen bei uns am kommenden Montag nur auf Hessisch wiederholen, was wir längst auf Baden-Württembergisch kennenlernten, dann sind die ersten Verhandlungen rasch beendet. Dann werden betriebliche Aktionen und Streiks die Tarifrunde sehr schnell mitbestimmen und dauerhaft begleiten. Wer das vermeiden möchte, sollte als Arbeitgeber:innen ein zeitgemäßes Angebot vorlegen.“
ver.di fordert für die etwa 235.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel in Hessen:
Die ersten Tarifverhandlungen finden statt am 24. April 2023, ab 11 Uhr im NH-Hotel Frankfurt Airport West, Kelsterbacher Straße 19, 65479 Raunheim.