„Wer von ‚Modernisierung‘ spricht, aber tarifpolitisch eine Rolle rückwärts in die 60er Jahre durchsetzen will, der hat offensichtlich allen Grund, seine wirklichen Ziele zu verbergen“, erklärt Bernhard Schiederig, Landesfachbereichsleiter Handel der Gewerkschaft ver.di Hessen. „Denn wie anders ist es zu bewerten, dass die hessischen Arbeitgeber bei der ersten Tarifverhandlung am 10. Juni 2013 beispielsweise forderten, die Arbeitszeit so übermäßig zu flexibilisieren, dass jede Freizeitplanung mit der Familie, Freunden und Vereinen unmöglich wird, sowie die Chancen der ‚Ungelernten‘ so zu verschlechtern, dass sie selbst mit jahrelanger Berufserfahrung im Verkauf beim Gehalt künftig ‚auf der Stelle treten‘ müssen? Die Einzelhändler in Hessen haben ihre Rechnung allerdings ohne die Beschäftigten gemacht. Diese werden nicht zulassen, dass ihnen in Jahrzehnten Erkämpftes weggenommen wird.“
Deshalb ruft ver.di Hessen – Fachbereich Handel am 29. Juni 2013 die Beschäftigten u.a. folgender Betriebe zu einem ganztägigen Warnstreik auf:
Hennes & Mauritz (H&M) Darmstadt, Viernheim, Weiterstadt (Loop 5) und Wiesbaden; Karstadt Darmstadt, Frankfurt/Zeil, Sulzbach Main-Taunus-Zentrum und Viernheim; Kaufhof Frankfurt/Zeil, Kassel, Sulzbach Main-Taunus-Zentrum und Wiesbaden; Ikea Kassel und Wallau; Praktiker Rüsselsheim; Real Dreieich, Groß-Gerau, Raunheim, Rüsselsheim und Wiesbaden. Die mehr als 600 zu erwartenden Streikenden versammeln sich in Kassel um 11.55 Uhr auf dem Opernplatz zu einer Kundgebung und in Wiesbaden um 11.30 Uhr vor dem Hauptbahnhof zu einer Demonstration durch die Innenstadt, wo am Platz Schulgasse/Neugasse gegen 13 Uhr ebenfalls eine Kundgebung stattfinden wird.
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