„Schon beim ersten Streik haben die Beschäftigten deutlich gemacht, wie wichtig geschützte existenzsichernde Mindestbedingungen, wie sie Tarifverträge bieten, sind. Tarifbindung schützt die Menschen und ihre Familien und stellt sich dem ruinösen Verdrängungswettbewerb im Einzelhandel entgegen“, so Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter aus Augsburg und ver.di Unternehmensbetreuer von Dehner.
„Der Mut, die Entschlossenheit und die gemeinsame Betroffenheit machen die Streikenden bei Dehner zu einem guten Vorbild für den laufenden Tarifkonflikt im Einzelhandel“, so Heiner Reimann, ver.di Streikleiter in Hessen.
„In Gesprächen haben die Beschäftigten ihre Verärgerung klar gemacht, weil sie hervorragende Leistungen gebracht haben und sich die Unternehmensleitung auf Kosten der Belegschaft saniert hat und trotz hervorragender Gewinne die Tarifbindung verweigert wird,“ beschreibt Manuela Schraut, Streikleiterin in Kempten die Stimmung bei den Streikenden.
„Seit vier Jahren kämpfen die Beschäftigten um ihre existenzsichernden Tarifverträge. Sie haben mit ihren Aktionen Mut und Entschlossenheit gezeigt. Ihre ungeheure Ausdauer ist bewundernswert“, erklärte Victoria Sklomeit, Streikleiterin in München.
„Besonders übel wirkt sich die Kündigung der Manteltarifverträge durch die Arbeitgeberverbände auf die Dehner Beschäftigten aus. Damit sind auch die wichtigen Schutzregelungen aus dem Manteltarifvertrag nur mehr in der Nachwirkung für ver.di Mitglieder“ erkärt Doris Below, ver.di Streikleiterin in Lahr und Weil am Rhein.
Im ver.di Internet Blog der Dehner-Beschäftigten wird es eine Liveberichterstattung aus den Streiks ab 9.00 Uhr geben. Die Internetadresse lautet:
http://dehner-verdi.blogspot.de/
Für weitere Informationen stehen Ihnen zur Verfügung:
Heiner Reimann, ver.di Streikleiter in Dietzenbach 0170 33 65 014
Thomas Gürlebeck, ver.di Streikleiter in Augsburg 0171 48 08 882
Manuela Schraut, ver.di Streikleiterin im Allgäu 0160 90131802
Victoria Sklomeit, ver.di Streikleiterin in München 0160 88 55 968
Doris Below, ver.di Streikleiterin in Lahr 0171 40 43 695
Hintergrund:
Die Unternehmensleitung hatte am 20. März 2009 die Tarifbindung beim Landesverband des Bayerischen Einzelhandels (LBE) durch eine sogenannte OT-Erklärung (OT= Ohne Tarifbindung) gekündigt.
Dies wurde den Betriebsräten und Beschäftigten aber erst nach der Landesgartenschau und nach dem Ende der Tarifrunde im bayerischen Einzelhandel am 20. August 2009 mitgeteilt.
Mit vielfältigen Aktionen der Beschäftigten haben sie immer wieder ihrer Forderung nach Existenzsicherung durch Tarifverträge mit Tarifbindung Nachdruck verliehen.
Auch Kunden solidarisierten sich in E-Mails, Briefen und Leserbriefen. Mit einer Protestkartenaktion, an der sich mehr als 30.000 Kundinnen und Kunden solidarisiert haben, wurde der Protest gegen die Tarifflucht fortgeführt.
Mittlerweile gibt es ein breites Bündnis an Solidarität für die Beschäftigten in ihrem Kampf für geschützte Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge, welches von den Arbeitnehmerorganisationen der katholischen und evangelischen Kirche, anderen Gewerkschaften und Betriebsräten wichtiger Betriebe am Stammsitz des Unternehmens unterstützt wird.
In der Frühjahrssaison 2010 zeigten die Beschäftigten mit über 80 Streikaktionen bereits ihre Entschlossenheit im Kampf um die Tarifbindung.
2011 setzten sie die Streiks wieder während der laufenden Saison fort.
V.i.S.d.P.: Mario Gesiarz
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