Die Gewerkschaften ver.di und GEW an der Goethe Universität Frankfurt haben mit Besorgnis darauf reagiert, dass der mutmaßliche Rechtsterrorist Franco A. im Fachbereich Rechtswissenschaft an der Goethe Universität eingeschrieben sein soll. Sie befürchten durch solche Personen, aber auch durch gewaltbereite rechte Gruppen, die sich an der Universität etablieren, potentielle Gefahr für die Beschäftigten der Hochschule.
„Eine Universität ist eine sensible Institution, die besonderen Schutz benötigt“, betont ver.di-Vertreter Johannes Borst-Rachor. „Unsere Vergangenheit lehrt uns im besonderen, dass Freiheit der Wissenschaft und Lehre sowie die Universität als Ort der Aufklärung und Kritik die Herzkammer unserer demokratischen Verfassung ist. Als solche stehen Hochschulen immer direkt im Fadenkreuz der Feinde der Demokratie. Daher erwarten wir, dass Hochschulleitung, Politik und Polizei alles tun, um uns zu schützen. Umso mehr als die Angriffe von rechts immer mehr werden, wie zum Beispiel die rechtsradikale, den Identitären nahestehende „Gegen-Uni“ in Frankfurt. Zur Universität gehören sowohl Studierende als auch Beschäftigte, die sie unabhängig von Statusgruppe und Beschäftigung nach außen repräsentieren,“ so Borst-Rachor weiter.
Die Gewerkschaften schließen sich dem allgemeinen Studierenden-Ausschuss AStA an mit der Forderung nach einer umfassenden Strategie im Umgang mit gewaltbereiten Faschisten. „Wir beobachten leider seit einigen Jahren eine zunehmende Wissenschaftsfeindlichkeit, die sich auch offen gegen Beschäftigte des Hochschulbetriebs richtet. Ob zur Coronapandemie, Gendergerechtigkeit, Klimakrise oder Antirassismus – immer öfter werden Kolleginnen und Kollegen, auch mit persönlichen Verleumdungen und Drohungen konfrontiert. Dass diese Exponierung eine reale Gefährdung nach sich ziehen kann, zeigt der gezielte Angriff auf unseren ver.di Kollegen, den Berliner dju-Geschäftsführer Jörg Reichel, der am Rande einer illegalen Querdenker- Demonstration vergangenen Sonntag brutal zusammengeschlagen wurde. Als Gewerkschaft und Personalvertretung stellen wir uns hinter die Betroffenen, fordern aber Hochschulleitung und auch die Öffentlichkeit auf, sich ebenfalls klar zu positionieren“, ergänzt ver.di-Personalratsmitglied Johannes Reinhartz.