ver.di fordert die Landespolitik auf, dafür zu sorgen, dass die Beschäftigten der Uniklinik Frankfurt das ÖPNV-Landesticket weiterhin erhalten. Um die Forderung zu unterstreichen, werden die Beschäftigten morgen einen Protestzug abhalten.
Das Landesticket für die rund 4.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten galt seit 2018 und war Ende vergangenen Jahres ausgelaufen. Seitdem verhandelt ver.di mit der Geschäftsführung über dessen Fortführung. Andere Beschäftigtengruppen wie Ärzt*innen oder Forscher*innen haben durch ihre jeweiligen Tarifverträge gültige Landestickets.
Bei den nicht-ärztlichen Beschäftigten will die Geschäftsführung das Ticket nur dann weiterführen, wenn sie sich tariflich zu einem – nicht in inhaltlichem Zusammenhang stehenden – Langzeitarbeitskonto verpflichten. Darauf würden geleistete Überstunden langfristig gutgeschrieben. Beschäftigte könnten dann bspw. früher in Rente gehen.
ver.di steht der Verknüpfung der beiden Themen kritisch gegenüber und fordert die Fortführung des Landestickets ohne Bedingungen. Jens Ahäuser, Verhandlungsführer von ver.di: „Grundsätzlich spricht nichts gegen die Einführung eines solchen Zeitwertkontos, aber nur zu Bedingungen, die für die Beschäftigten der Uniklinik attraktiv sind. Im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung ist nachzulesen, dass das Landesticket verstetigt und ausgebaut werden soll. Mit Ausnahme der Beschäftigten der Uniklinik Frankfurt erhalten alle Landesbeschäftigten das Landesticket bis mindestens Ende 2026, ohne dass daran besondere Bedingungen geknüpft sind.“
Richard Ulrich, stellvertretender Personalratsvorsitzender, Krankenpfleger und Mitglied der Verhandlungskommission: „Die Uniklinik wirbt in ihren Stellenanzeigen mit dem Landesticket. Viele Beschäftigte wohnen nicht in Frankfurt und haben einen langen Arbeitsweg. Viele Kolleginnen und Kollegen haben angekündigt, dass sie sich einen wohnortnahen Arbeitsplatz suchen werden, wenn das Ticket nicht verlängert wird. Wir wollen das Landesticket ohne Bedingungen weiter haben.“
Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, haben die Beschäftigten in der Belegschaft über 3.300 Unterschriften gesammelt. Diese werden sie morgen, Mittwoch, 15.5. nachmittags symbolisch durch die Stadt tragen, und zwar vom Uniklinikum zum Frankfurter Gewerkschaftshaus.
Auf der Demonstration werden sie an einer 70 Meter langen Leine die Unterschriftenlisten präsentieren. Im Anschluss werden sie ab im Jugendclub U68 des Frankfurter Gewerkschaftshauses eine Videobotschaft erstellen und sie dem neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Uniklinik, Staatsminister Christoph Degen (SPD, Wissenschaftsministerium) zusenden.
Die Beschäftigten treffen sich morgen, Mittwoch, 15.05.2024, um 14.30 Uhr vor dem Haupteingang der Uniklinik Frankfurt. Nach einer kurzen Kundgebung laufen sie im Demonstrationszug zum Frankfurter Gewerkschaftshaus.