Der ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region hat einen Wechsel an der Spitze vollzogen. Die langjährige Geschäftsführerin Rosi Haus ist in den Ruhestand gegangen. Ihre Nachfolge tritt Alexander Klein an. Der 48-Jährige war sieben Jahre lang stellvertretender Geschäftsführer im Bezirk. Neue stellvertretende Geschäftsführerin wird Rosa Schwenger, bisher Gewerkschaftssekretärin.
Alexander Klein wurde 1972 in Kassel geboren. Dort absolvierte er ein Studium an der damaligen Gesamthochschule (heute Universität) Kassel, das er als Diplom-Sozialwissenschaftler abschloss. In der Universitätszeit hatte Klein sich bereits gewerkschaftlich bei der damaligen Deutschen Angestelltengewerkschaft DAG engagiert. Er übernahm ehrenamtliche und später auch hauptamtliche Funktionen, zunächst vor allem im Jugendbereich.
Seit 2002 ist Alexander Klein hauptamtlich bei ver.di beschäftigt und arbeitete unter anderem im Fachbereich Finanzdienstleistungen. Er tritt seinen Posten in einer schwierigen Zeit an. Der Bezirk Frankfurt am Main und Region hat sehr viele Mitglieder am Frankfurter Flughafen, der sich bekanntlich durch die Corona-Pandemie in der schwersten Krise seit seinem Bestehen befindet.
Für seine Amtszeit will Klein vor allem die betriebliche Gewerkschaftsarbeit unterstützen, die Mitgliederentwicklung vorantreiben und den Kontakt zur örtlichen Politik ausbauen. Ihm sind Erhalt und Ausbau der öffentlichen Daseinsvorsorge wichtig. Die lauter werdenden Stimmen aus der Kommunalpolitik, die Folgen der Corona-Krise auf den Rücken der Beschäftigten und Bürger*innen abwälzen zu wollen, lehnt er ab. „Die Corona-Krise hat uns allen deutlich gezeigt, wie wichtig die Daseinsvorsorge und auch der Handel für eine gut funktionierende Gesellschaft sind. Da reicht es nicht, während den schlimmen Stunden einer Pandemie zu klatschen, um danach den Beschäftigten und Bürger*innen in die Tasche zu greifen.“
Die Politikwissenschaftlerin Rosa Schwenger begann ihre hauptamtliche Tätigkeit 2010 in der ver.di-Jugend, arbeitete gute sieben Jahre in der Bankenmetropole Frankfurt an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Finanzbranche und verstärkte 2019 das Team der Geschäftsführung. Als stellvertretende Geschäftsführerin verantwortet die 37-Jährige die Arbeit in den Regionen Stadt und Landkreis Offenbach, Main-Taunus-Kreis, Hochtaunuskreis und Wetterau und begleitet die ehrenamtlich getragene Frauen-, Senior*innen-, Erwerbslosen- und Beamt*innenarbeit sowie die politische Bildungsarbeit.
Ihr ist es wichtig, Solidarität zu organisieren für Beschäftigte, die sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen oder Kündigungen wehren, wie aktuell beim Sana-Klinikum Offenbach. „Wir müssen betriebliche Konflikte mit gesellschaftlichen Fragen verbinden. Wo Daseinsvorsorge privatisiert und zusammengespart wird, ist das schlecht für Beschäftigte und Bürger*innen“, so Schwenger.