Ganztägiger Warnstreik im UKGM - Bsirske spricht in Gießen

ver.di macht Druck in der UKGM-Tarifrunde:
Pressemitteilung vom 05.04.2013

 

Während ver.di für die rund 7.000 nichtwissenschaftlichen Beschäftigten des Klinikums eine Erhöhung der Entgelttabellen um einen Sockelbetrag von 150 € sowie eine weitere lineare Steigerung um 4% rückwirkend ab dem 01. Januar dieses Jahres bei einer Laufzeit von 12 Monaten fordert, bot die UKGM Geschäftsführung auch in der dritten Verhandlungsrunde am 15. März lediglich eine Erhöhung um 2% ab März dieses Jahres und weitere 1% ab Januar 2014 bei einer Gesamtlaufzeit von 24 Monaten an. Das entspricht nach Berechnung von ver.di-Verhandlungsführer Georg Schulze-Ziehaus einer jährlichen Lohnsteigerung um lediglich 1,4 %. Als „indiskutabel“ bezeichnet daher Schulze-Ziehaus das bisherige Angebot: „Angesichts steigender Lebenshaltungskosten und der anhaltend hohen Arbeitsbelastung im Uniklinikum sind die geforderten Tarifsteigerungen mehr als gerechtfertigt“.

Nachdem ein am 13. März vor der dritten Verhandlungsrunde ursprünglich geplanter Warnstreik am UKGM wegen der Massenkarambolage auf der A45 und der dadurch erhöhten Zahl von unfallverletzten Patienten kurzfristig von ver.di abgesagt wurde, will die Gewerkschaft mit dem Warnstreik am 9. April vor der vierten Verhandlungsrunde nun umso stärkeren Druck auf die Arbeitgeber machen: „Wir wollen einen Abschluss am Verhandlungstisch erreichen – aber nicht erst am St. Nimmerleinstag“, so fasst Schulze-Ziehaus die ver.di-Verhandlungsstrategie zusammen.
Prominente Unterstützung erhalten die Streikenden am 9. April vom ver.di Vorsitzenden Frank Bsirske, der auf der gemeinsamen Kundgebung aller Streikenden um 13 Uhr in der Hessenhalle Gießen sprechen wird.
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Der Warnstreiktag am UKGM:
• Uniklinikum Marburg: Sammeln der Streikenden ab 6 Uhr vor dem Haupteingang (1. Bauabschnitt)
• Uniklinikum Gießen: Sammeln der Streikenden ab 6 Uhr vor dem Haupteingang Neubau
• Auftaktstreikkundgebungen in Gießen und Marburg beginnen jeweils ab 8 Uhr
• Gemeinsame Demonstration aller Streikenden: ca. 11:30 Uhr ab Uniklinikum Gießen
• Abschlusskundgebung mit ver.di-Vorsitzendem Frank Bsirske: 13 Uhr Hessenhalle Gießen

Zum Hintergrund:
Das Universitätsklinikum Gießen-Marburg wurde im Jahr 2006 als bundesweit bisher einzige Universitätsklinik an die Rhönklinikum AG verkauft. Während die rund 1.500 wissenschaftlichen Mitarbeiter, darunter die im Klinikum beschäftigten Ärztinnen und Ärzte, weiter Landesbeschäftigte blieben und nach den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes in Hessen vergütet werden, verhandelt die Gewerkschaft ver.di für die Arbeitsbedingungen der rund 7.000 nichtärztlichen Beschäftigten mit dem Rhönklinikum einen Haustarifvertrag. Nachdem bereits in Trägerschaft des Landes Hessen der Reinigungsdienst des Klinikums in eine nicht an die öffentlichen Tarifverträge gebundene Tochtergesellschaft ausgegliedert wurde, sind inzwischen rund 1.000 weitere Beschäftigte im Reinigungs- und Sicherheitsdienst des Klinikums in den nicht tarifgebundenen Servicegesellschaften des Klinikums (RK GmbHen) beschäftigt. Die Gewerkschaft ver.di fordert, die Billigarbeitsbedingungen zu beenden und die RK-Beschäftigten in die Tarifverträge des UKGM zu überführen.
Die vierte Runde der Tarifverhandlung beginnt am 19.04. um 11 Uhr im Universitätsklinikum Gießen.

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Verantwortlich und O-Töne:
Georg Schulze-Ziehaus, 069/ 2569-1321 oder mobil 0151/14272818 am 13.03. auch Ansprechpartner für den Warnstreik im Uniklinikum Gießen
Ansprechpartnerin für den Warnstreik am Uniklinikum Marburg:
Marita Kruckewitt, mobil: 0160/90906689

 

Herausgeber:

V.i.S.d.P.: Mario Gesiarz
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