Zum internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen äußert sich der hessische ver.di Landesbezirksleiter Jürgen Bothner:
„Es ist erschreckend, was wir in der vergangenen Woche im erstmals vorgelegten Lagebild zu Straftaten gegen Frauen und Mädchen an Zahlen vorgelegt bekamen. Morde, Gewalt und Psychoterror gegen Frauen. Das geht uns alle an, wir dürfen nicht wegschauen, sondern müssen aufmerksamer werden für das, was da vorgeht. Die Frau, die heute zuhause geschlagen oder misshandelt wird, steht morgen möglicherweise neben dir in der Kantine. Hier gilt es, sensibel nachzuhaken und dranzubleiben. Hilfe anbieten. Kolleginnen und Kollegen müssen möglicherweise aufgeklärt und geschult werden, um den Frauen zu zeigen: Ihr seid nicht allein.
Die betroffenen Frauen brauchen Hilfe, brauchen Schutz. In Hessen gibt es mit 32 Frauenhäuser etwas mehr als eines auf jeden der 21 Landkreise und 5 kreisfreien Städte. Das ist nicht genug. Es darf nicht vom Wohnort abhängen, ob Frauen Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt finden. Die Finanzierung von Frauenhäusern erfolgt je nach Bundesland und Kommune in unterschiedlichem Maße aus Landes- und Kommunalmitteln. Gemeinsam mit dem DGB fordern wir ein Bundesgesetz. Darin muss ein grundsätzlicher Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt festgeschrieben sein, der gleichermaßen in jedem Bundesland gilt. Alle staatlichen Stellen müssen darüber hinaus handlungsfähig ausgestattet sein, um auch häusliche Gewalt bekämpfen zu können.“ Das heißt, personelle Ressourcen und die notwendige Qualifikation der Beschäftigten müssen gewährleistet sein.“