Die kirchenintern im Januar 2013 beschlossene Lohnerhöhung von 4,1% soll mittels einer sog. „Notlagenregelung“ nicht an die Beschäftigten in der Altenhilfe ausgezahlt werden. Nach den Vorstellungen der diakonischen Arbeitgeber sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weder die vereinbarte Nachzahlung für 2012 noch das künftige Weihnachtsgeld erhalten. Die Lohnerhöhung soll ganz ausbleiben bzw. nur anteilig ausgezahlt werden.
Saskia Jensch, ver.di Fachsekretärin im Bereich Kirchen, formuliert die Situation folgendermaßen: „Die betroffenen Beschäftigten arbeiten an 365 Tagen rund um die Uhr und sorgen sich mit Rat und Tat um unsere älteren Menschen. Der Dank dafür ist die vom Arbeitgeber geplante Lohnkürzung. Dabei zahlt die Diakonie Hessen-Nassau bereits jetzt deutlich schlechtere Löhne als andere Wohlfahrtsverbände (z.B. Caritas, AWO, DRK) und liegt ca. 10% unter deren Vergütungsniveau. Das ist ein Skandal!“
Die Diakonie Hessen-Nassau verweigert kategorisch den Abschluss von Tarifverträgen mit Gewerkschaften und regelt die Lohnerhöhungen und Lohnabsenkungen in arbeitgeberseitig aufgestellten internen Kommissionen. In diesem System setzen Arbeitgeber leicht ihre Interessen durch und verschaffen sich Wettbewerbsvorteile gegenüber den anderen Wohlfahrtsverbänden.
Da die Vergütungen in den unteren Lohngruppen bereits zuvor überdurchschnittlich abgesenkt wurden und viele Teilzeitbeschäftigte nur einen Teilzeitjob ausführen, ist der direkte Weg in die Altersarmut vorprogrammiert.
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