„Die Arbeitgeber:innen kennen die wirtschaftlich Lage unserer Kolleg*innen genau und wären gut beraten, sich der Konsequenzen ihrer Blockadehaltung bei der angebotenen Lohnerhöhung für dieses Jahr von nur 5,1 Prozent bewusst zu werden. Wer die Leistung und das Engagement, aber ebenso die Bedürfnisse und die Not vieler Beschäftigter aufgrund der enormen Preissteigerung seit anderthalb Jahren ignoriert, der demotiviert nicht nur die Belegschaften, sondern schadet dauerhaft und maßgeblich dem Ruf der Branche“, erklärt Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage: „Der Handel verliert nämlich nachhaltig an Attraktivität, weil er mit den Entgelten nicht einmal am Niveau anderer Wirtschaftsbereiche ‚kratzen‘ kann. Darüber hinaus erhöhen manche Unternehmen wie ALDI und Lidl die Ausbildungsvergütungen von selbst, weil sie mit den vom Arbeitgeberverband in Hessen akzeptierten Tarifsätzen keine Auszubildenden mehr finden. Schließlich werden von den Beschäftigten eine arbeitszeitliche Flexibilität und eine durchgängig hohe Leistung vorausgesetzt wie kaum anderswo im Dienstleistungsbereich. Wir führen Tarifverhandlungen nicht für nix und wieder nix, sondern immer auch für zukunftsfeste und wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen. Deshalb muss in Zeiten einer quasi hemmungslosen Preissteigerung für Waren des Lebensunterhalts die Erhöhung der Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen entsprechend hoch ausfallen.“
ver.di fordert für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel/Verlage in Hessen:
Die 6. Tarifverhandlungen finden am Freitag, 8. Dezember 2023, ab 13.30 Uhr, in Frankfurt statt.