Protest beim Landesparteitag der SPD am 9. März in Hanau

Ex-Rundschau-Beschäftigte sind wütend auf die SPD
Pressemitteilung vom 07.03.2013

 

Die SPD ist über ihre Medienholding ddvg Miteigentümerin des Druck- und Verlagshauses. Wie der zweite Hauptgesellschafter, die Kölner Mediengruppe DuMont Schauberg, verweigert die ddvg Leistungen, die über eine bescheidene Transfergesellschaft und das Minimum eines Insolvenzsozialplans hinausgehen. Pro Beschäftigungsjahr stehen den Gekündigten im Schnitt gerade einmal 500 Euro zu. ver.di fordert nach wie vor, dass die beiden Gesellschafter zunächst wenigstens die Auszahlung der Abfindungen vorfinanzieren. Andernfalls ist zu erwarten, dass es Jahre dauern wird bis feststeht, was am Ende des Insolvenzverfahrens tatsächlich noch ausgezahlt werden kann. Außerdem besteht die Gefahr der Verrechnung mit Hartz-IV-Leistungen, falls die Betroffenen bis zum Ablauf der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld keine neue Anstellung finden. „Damit würden dann ausgerechnet diejenigen noch einmal bestraft, die wegen ihres Alters oder fehlender Arbeitsplätze in der Druckindustrie keine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben“, befürchtet Manfred Moos vom ver.di-Fachbereich Medien.

Dass die SPD sich nunmehr im Wahlkampf als Partei der sozialen Gerechtigkeit stilisiere, werde von vielen der arbeitslos gewordenen Rundschau-Beschäftigen als blanker Hohn empfunden. „Der Vorwurf an die SPD ist, dass mit der Insolvenz von den Eigentümern die für sie billigste Variante der Betriebsschließung gewählt worden ist. Für die Beschäftigten war diese Entscheidung eine Katastrophe“, so Moos. Die Entscheidung sei zwar nicht mehr rückgängig zu machen, die Folgen könnten aber noch immer abgemildert werden.

Unterstützt werden die ehemaligen Rundschau-Beschäftigten von Kolleginnen und Kollegen aus der Hürriyet-Redaktion der Dogan-Mediengruppe aus Mörfelden-Walldorf. Sie wollen dabei auch auf ihre eigene Situation aufmerksam machen. Die Hürriyet-Redaktion soll geschlossen werden, über fünfzig Arbeitsplätze sind in Gefahr.

Die Protestkundgebung vor dem „Congress Park“ soll am 9. März um 12.00 Uhr beginnen.


Hinweis für die Redaktionen (nicht zur Veröffentlichung):

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