Erste Warnstreiks in der Geschichte der privaten Energiewirtschaft Hessens

ver.di macht Druck bei Tarifverhandlungen im Energiebereich
Pressemitteilung vom 25.03.2013

 



In der letzten Verhandlungsrunde am 15. März hatte die Arbeitgebervereinigung energiewirtschaftlicher Unternehmen e. V. (AVE) eine Tariferhöhung von durchschnittlich 1,89 Prozent ab dem 1. März für eine Laufzeit von 24 Monaten angeboten. ver.di fordert demgegenüber für die 6.000 Beschäftigten eine Tariferhöhung von 6,8 Prozent und die Übernahme der Auszubildenden für mindestens 12 Monate nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung, bei einer Gesamtlaufzeit des Tarifvertrages von 12 Monaten.
Ralf Stamm, Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung von ver.di-Hessen und Verhandlungsführer, sieht keine andere Möglichkeit, als mit Warnstreiks den Druck zu erhöhen.
„Die Energiearbeitgeber wollen mit ihrer sturen Haltung die Arbeitnehmer für die Auswirkungen der Energiewende und staatlicher Regulierung in Haftung nehmen. Es ist geradezu paradox, dass diejenigen die die technischen Herausforderungen der Energiewende mit ihrer Arbeit schultern, mit einer Minusrunde abgestraft werden sollen“.

Dabei, so Stamm weiter, seien die Zahlen die die einzelnen Unternehmen schreiben, nach wie vor gut. Sonderausschüttungen und Dividendenzahlungen an die Eigentümer und Aktionäre belegen dies. Schwerpunkt der Warnstreiks ist das Rhein-Main-Gebiet und Südhessen. Wobei auch Auswirkungen auf Teile von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz spürbar sein werden. Beeinträchtigungen für die Stromkunden könnten dadurch entstehen, dass geplante Arbeiten wie Hausanschlüsse nicht durchgeführt oder Störungen nicht zeitnah behoben werden. Auch die Netzleitstellen werden in den Warnstreik mit einbezogen, wobei die Gewerkschaft mit Notdienstvereinbarungen die Auswirkungen auf die Kundinnen und Kunden minimieren will, so Stamm.

Im Rahmen der Aktionen wird es am Mittwoch, den 27.März ab 10.00 Uhr auch zu einer Kundgebung vor der Zentrale der HEAG Südhessische Energie AG (HSE) in Darmstadt, Frankfurter Straße 110, kommen. ver.di erwartet etwa 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Tarifverhandlungen gehen am selben Tag in Frankfurt a. M. in ihre letzte, vielleicht entscheidende, Runde. „Wenn die Arbeitgeber sich an diesem Tag nicht bewegen, können wir auf alle Fälle noch eine Schippe zulegen“, erklärte Ralf Stamm abschließend.

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