Uniklinikum Gießen Marburg: Aktionstag

Pressemitteilung vom 12.11.2024

Flächendeckend kontrollieren Kolleg*innen am Donnerstag, den 14. November, die Einhaltung und Umsetzung des Tarifvertrags Entlastung. Hunderte Pflegekräfte, Hebammen, Physiotherapeut*innen, Radiologie-Assistent*innen und andere Krankenhausbeschäftigte erfassen an diesem Tag ihre Besetzungen und dokumentieren auftretende Unterbesetzungen. „Bisher ist der Arbeitgeber unfähig, eine automatisierte und flächendeckende Erfassung der Besetzungen sicherzustellen. Schon heute dokumentieren viele Arbeitsbereiche selbstständig und zeigen, dies wäre möglich“, so Fabian Dzewas-Rehm, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär. „Belastungen müssen dokumentiert werden, um wirksam für bessere Arbeitsbedingungen sorgen zu können. Die Kolleg*innen nehmen das jetzt selbst in die Hand und zeigen, dass die Erfassung möglich ist.“ Laut ver.di ist es zudem das Ziel, aufzuzeigen, wo der Tarifvertrag Entlastung schon heute wirkt und wo es Probleme gibt. Die Gewerkschaft will erreichen, dass auftretende Belastungen immer erfasst und ausgeglichen werden.

Die erste tarifvertragliche Regelung zu Personalbemessung haben die Beschäftigten am UKGM mit einem mehrwöchigen Streik im Frühjahr 2023 erstritten. Der Tarifvertrag sieht Personalbemessung vor durch die Nutzung von Instrumenten zur Erhebung des Pflegeaufwandes und der Einführung von Personal-Patienten-Ratios sowie den zusätzIichen Aufbau von mehr als 100 Vollzeitstellen in technischen und administrativen Bereichen. Im Falle der Nicht-Einhaltung der Vorgaben erhalten die Beschäftigten zusätzliche freie Tage zum Ausgleich für belastendes Arbeiten.

Irritierend sind die Aussagen der Geschäftsführung zur angestrebten Verlängerung der Einführungsphase des Tarifvertrages und zur pauschalen Gewährung der Entlastungstage. „Seit April 2023 ist klar, dass das UKGM eine technische Umsetzung des Entlastungstarifvertrages sicherstellen muss. Diese Zeit hat man verstreichen lassen und appelliert jetzt an die Beschäftigten, Verständnis zu zeigen“, sagt Dzewas-Rehm. „Die Kolleg*innen wollen aber nicht länger auf die vollständige Umsetzung warten. Die Belastungen müssen schichtgenau erfasst und schrittweise abgebaut werden.“