Morgen, Dienstag, 16.12. sind die Beschäftigten der Uniklinik Frankfurt zum Warnstreik aufgerufen. Sie wollen ihrer Forderung im Rahmen der Tarifrunde der Länder, TdL, Nachdruck verleihen. Gestreikt wird vom Beginn des Frühdienstes (6:00 Uhr) bis zum Ende des letzten Spätdienstes (22:00 Uhr). Ab 8:00 Uhr findet vor dem Haupthaus der Uniklinik (Haus 23) eine Kundgebung statt, mit anschließender Demonstration zum Gewerkschaftshaus.
Die Universitätsklinik Frankfurt ist der einzige Betrieb, der an den Tarifvertrag der Länder gebunden ist. Alle anderen Landesdienststellen werden im Rahmen der hessischen Tarifverhandlungen für die Landesbeschäftigten verhandelt.
Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder am 3. Dezember 2025 verlief ergebnislos. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor.
ver.di fordert für die 925.000 Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder sieben Prozent mehr Gehalt im Monat – zur Stärkung der unteren Lohngruppen mindestens aber 300 Euro. Für Nachwuchskräfte sollen die Vergütungen um 200 Euro pro Monat steigen, zudem wird ihre unbefristete Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung gefordert. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft die Erhöhung aller Zeitzuschläge um 20 Prozentpunkte. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags im öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) soll zwölf Monate betragen.
Zusätzlich zu den Forderungen im Rahmen der TdL erwarten die Beschäftigten der Uniklinik Frankfurt, dass der Vorstand der Uniklinik mit ihnen über eine „Genau hier“-Zulage von 300 Euro verhandelt. Sie soll den massiv gestiegenen Wohn- und Lebenskosten in Frankfurt am Main gerecht werden. Der Vorstand der Uniklinik möchte darüber erst nach Abschluss der Tarifrunde der Länder verhandeln, wenn die Beschäftigten wieder in der Friedenspflicht ist.
Richard Ulrich, Krankenpfleger an der Uniklinik und Mitglied der betrieblichen und der Bundestarifkommission: „Durch die Inflation der letzten drei Jahre wurden unsere Gehälter massiv abgewertet, gerade im Ballungsraum Frankfurt am Main, der zweitteuersten Stadt Deutschlands. Wir wollen armutsfeste Löhne, aber für die Arbeitgeber scheint das keine Selbstverständlichkeit zu sein. Sie wollen erst verhandeln, wenn wir als Beschäftigte des größten Krankenhauses in der Rhein-Main-Region unseren Forderungen durch Streik keinen Nachdruck mehr verleihen können. Wir haben keine Alternative zum Streik.“