Beschäftigte der IT-Dienstleister T-Systems und Atos versammeln sich morgen, Mittwoch, den 2. April 2014, ab 12.30 Uhr in der Hahnstraße in Frankfurt zu einer Kundgebung mit anschließender Demonstration gegen Betriebsschließung und Personalabbau. Aufgerufen werden sie von den Gewerkschaften ver.di und IG Metall.
Die ArbeitnehmerInnen der T-Systems sind aktuell von einem Personalabbau bedroht, bei dem bis Ende des nächsten Jahres bundesweit 4900 Stellen gestrichen werden.
Zwar ist noch unklar, ob die Arbeitgeberseite betriebsbedingt kündigt. Eine tarifvertragliche Regelung, die den Kündigungsschutz garantiert, ist jedoch zu Beginn des Jahres ausgelaufen.
Dazu erklärt Lothar Schröder, ver.di-Bundesvorstandsmitglied: „Die Verunsicherung der Ar-beitnehmerinnen und Arbeitnehmer muss ein Ende haben. Wir brauchen bei T-Systems jetzt belastbare Alternativen zum Personalabbau und umfassende Maßnahmen, um die Auswirkungen des Umbaus auf die Beschäftigten zu minimieren.“
Entsprechend fordert ver.di in den laufenden Tarifverhandlungen, den tarifvertraglichen Kündigungsschutz zu verlängern.
Außerdem geht es in der aktuellen Tarifrunde der T-Systems um eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent und eine stärkere Anhebung der unteren Einkommen.
Im bisherigen Verhandlungsverlauf hat die Arbeitgeberseite kein Angebot vorgelegt. Die Verhandlungen werden am 10. und am 11. April fortgesetzt.
Bei Atos ist es bereits die dritte Demonstration gegen die Schließung des Betriebes in der Hahnstraße mit 300 Beschäftigten. Am 12. März hatte die Geschäftsführung der Belegschaft völlig überraschend ihre Absicht mitgeteilt, den kompletten Betrieb im dritten Quartal 2014 schließen zu wollen.
Dagegen wehrt sich die Belegschaft nun mit allen Kräften. Zwei Demonstrationen und zahlreiche Kontakte zu Politikern in der Region haben bereits stattgefunden. Bislang verweigert das Management dem Betriebsrat Informationsrechte, die die wirtschaftliche Situation des Unternehmens näher erläutern. So hat das Management dem Betriebsrat bisher nicht erläutert, warum der Betrieb in Frankfurt geschlossen wird. Weder die angeblich besonderen Überkapazitäten, noch die angeblich auslaufenden Kundenverträge oder die angeblich nicht wettbewerbsfähigen Qualifikationen sind bisher dargelegt.
Verhandlungen zwischen Management und Betriebsrat über die Zukunft der Arbeitsplätze haben noch nicht stattgefunden und sind auch noch nicht terminiert.
Armin Schild, Bezirksleiter der IG Metall, Bezirk Mitte: „Es ist ein respektloser Vorgang, der die Würde der Menschen mit Füßen tritt. Die Geschäftsleitung steht in keiner Weise zu ihrer sozialen Verantwortung. Diese Hire-and fire-Methoden werden Atos nicht die dringend gewünschten Kunden wiederbringen. Das, was die Manager verbockt haben, sollen nun erneut die Beschäftigten ausbaden. Wann merken diese Herren eigentlich, dass dieses Geschäftsmodell ein Auslaufmodell ist? Die IG Metall wird sich mit aller Entschiedenheit gegen die Betriebsschließung einsetzen und für jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen.“
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