Rund 100 Redakteurinnen und Redakteure des Darmstädter Echo und der Frankfurter Neuen Presse (FNP) haben heute die Arbeit niedergelegt. Zum Streik aufgerufen hatte die dju (Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union) in ver.di. An einer Kundgebung vor dem Verlag der FNP in Frankfurt nahmen auch Delegationen anderer Medienunternehmen teil: der Frankfurter Rundschau (FR), der PDF, einem redaktionell Zu-arbeiter der FR sowie der Telemarketingfirma und FAZ-Tochter maincom.
Die dju-Bundesgeschäftsführerin Cornelia Haß kündigte in ihrer Rede bei der Kundgebung an, der Streik in Frankfurt heute sei der Beginn einer neuen Streikwelle, die in den nächsten Tagen auch wieder Redaktionen in anderen Bundesländern erreichen werde. Damit solle ein Zeichen gesetzt werden für die Fortsetzung der Tarifverhandlungen in Hamburg am 8.März. Hass sagte: „Diese Streikwelle verleiht den Forderungen der Journalistinnen und Journalis-ten, fest angestellten wie freien, nach spürbar mehr Geld und der Abbildung der realen Ver-hältnisse in modernen Redaktionen durch Einbeziehung der Onliner in den Geltungsbereich der Tarifverträge Nachdruck. Sie zeigt, dass unsere Forderungen von einer breiten betriebli-chen Basis getragen und unterstützt werden, die den Forderungen der BDZV-Vertreter nach sofortigen und langfristig wirksamen Kürzungen eine klare Absage erteilen.
Die Kolleginnen und Kollegen kämpfen für ihre Interessen, journalistische Unabhängigkeit und den Wert ihrer journalistischen Arbeit. Dieser Kampf verdient Respekt. Die Forderungen der Verleger, zum Beispiel für jeden Krankheitstag über den Zeitraum der Lohnfortzahlung hinaus einen Urlaubstag zu streichen, so als sei eine Langzeiterkrankung nichts anderes als eine Auszeit, zeugen von wenig Respekt gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, die sie als reine Kostenfaktoren betrachten. Die Streikenden machen deutlich, dass sie einen solchen geringschätzigen Umgang nicht bereit sind, zu akzeptieren.“
ver.di fordert in den seit Monaten andauernden Verhandlungen ein Plus von 5,5 Prozent und die Gleichstellung der Online-Journalisten mit ihren Printkollegen. Die Onliner sind bisher tarifvertraglich außen vor.
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