Ver.di zur möglichen Fusion der Kliniken Ffm-Höchst und Main-Taunus:

Soziale Dienste/Gesundheit
Pressemitteilung vom 14.03.2014

 

Auf scharfen Protest der Gewerkschaft ver.di stößt das Gutachten zur Fusion der Kliniken Frankfurt Höchst und des Main-Taunus Kreises, in dem für das fusionierte Großklinikum keine Bindung an den Tarifvertrag mehr vorgesehen ist.

„Dass eine Wirtschaftsberatung solche Konzepte vorschlägt, hat uns nicht wirklich überrascht“, so Hilke Sauthof-Schäfer, Klinikexpertin bei ver.di Frankfurt.

„Dass aber die Kommunalpolitiker im Kreistag des Main-Taunus-Kreises, auch die Fraktionen von SPD und Grünen, die Bindung an den Flächentarifvertrag für die Kliniken als „falsches Zeichen und als kontraproduktiv“ bezeichnen, kann ich nur einen Skandal nennen!“
ver.di fürchtet, dass ohne weitere Tarifbindung die Managementfehler der letzten Jahre nun zu Lasten der Löhne und Rentenbeiträge von Krankenschwestern, Servicekräften und anderen nicht übermäßig bezahlten Klinikbeschäftigten ausgeglichen werden sollen.
Die Gewerkschaft ver.di stehe, so Sauthof-Schäfer weiter, einer Fusion von kommunalen Kliniken nicht grundsätzlich kritisch gegenüber: „Ein kommunales Klinikum muss keine Rendite für Aktionäre erwirtschaften. Somit bietet sich die Chance, die Qualität in der Patientenversorgung und bei den Arbeitsbedingungen besser als in einer privatisierten Klinik zu gestalten“.
Allerdings hält ver.di die weitere Bindung fusionierter Kliniken an die branchenüblichen Ta-rifverträge und die uneingeschränkte Mitbestimmung der Beschäftigten durch Betriebsräte und die paritätische Besetzung von Aufsichtsgremien für zwei wesentliche Bedingungen, um den Prozess konstruktiv mitzugestalten. Daher habe, so Sauthof-Schäfer abschließend, der Kreistag des Main-Taunus-Kreises der angestrebten Klinikfusion mit der Absage an die Tarifbindung „einen Bärendienst“ erwiesen: „Gegen eine Fusion auf dem Rücken der Beschäftigten werden wir entschiedenen Widerstand leisten!“


 

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