Kürzungspläne beim varisano Klinikverbund

Pressemitteilung vom 05.12.2023

Aufsichtsrat und die Geschäftsführung von varisano haben beschlossen, massive Veränderungen und Einschnitte in der Patientenversorgung und beim Personal vorzunehmen. Das geht aus einem Beschäftigten-Info hervor, das derzeit in den Krankenhäusern kursiert. Unter dem Namen varisano firmieren mehrere ehemals öffentliche Krankenhäuser im Main-Taunus-Kreis und Frankfurt Höchst. Als Grund für die Sparpläne nennt der Konzern eine erhebliche wirtschaftliche Schieflage.

So soll die Notaufnahme am Standort Hofheim geschlossen werden. Die künftige Notfallversorgung soll in Bad Soden und Frankfurt-Höchst stattfinden. „Wir sind beunruhigt, was die Notfallversorgung der Bevölkerung angeht“, so Stefan Röhrhoff, bei ver.di-Hessen Landesfachbereichsleiter für den Bereich Gesundheitswesen. „Schon heute berichten Rettungsdienste, dass sie über das Rhein-Main Gebiet hinaus verlegen müssen, da keine Notfallkapazitäten vorhanden sind. Wie soll das dann an den beiden noch vorhanden Standorten funktionieren?“

Darüber hinaus sollen zirka 10 Prozent des derzeitigen Personals langfristig abgebaut werden. Diese Entscheidung ist aus Sicht von ver.di überhaupt nicht nachvollziehbar, so Röhrhoff weiter. „Schon heute gibt es Fachkräfte- und Personalmangel. Wie soll mit noch weniger Personal eine gute Versorgung der Bevölkerung gewährleistet werden? Wir fordern die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat auf, diese Entscheidung zum Wohle der Patientenversorgung und dem Erhalt der Arbeitsplätze zu überdenken.“

Überrascht zeigt sich ver.di auch über die Ankündigung der Geschäftsführung, lediglich einen Großteil der Berufsgruppen, also offensichtlich nicht alle Beschäftigten, in den TVöD überleiten zu wollen. „Dieses Vorgehen halten wir für völlig inakzeptabel. Es geht nicht, dass nur einige wenige Beschäftigte in die Anwendung des TVöD kommen und der Rest der Belegschaft in die Röhre guckt“, so Stefan Röhrhoff. „Gute Arbeitsbedingungen gibt es nur, wenn alle Beschäftigten unter einen Tarifvertrag fallen, und das ist aus Sicht von ver.di Hessen der TVöD.“