Warnstreik beim öffentlichen Dienst in Gießen

Pressemitteilung vom 12.02.2025

Vor der zweiten Tarifrunde des öffentlichen Dienstes für den Bund und die Kommunen setzt die Gewerkschaft ver.di die Warnstreiks in Hessen fort. Morgen, Donnerstag, 13.Februar streiken die Beschäftigten der Vitos Klink Gießen-Marburg und der öffentliche Dienst in Stadt und Landkreis Gießen. Aufgerufen sind die Dienststellen der kommunalen Verwaltung in Stadt und Landkreis Gießen sowie der Gemeinden im Landkreis. Der Streik beginnt mit der jeweiligen Frühschicht und endet um Mitternacht. Vor der zweiten Runde der Tarifverhandlungen wollen die Beschäftigten auf ihre Situation aufmerksam machen. Nachdem bei der ersten Runde der Verhandlungen in Potsdam kein Angebot erfolgt sei, werde das für die zweite Runde dringend erwartet. Gewerkschaftssekretär und Streikleiter Julian Drusenbaum:

„Die Arbeitgeber kennen seit Oktober unser Angebot und haben immer noch kein Angebot vorgelegt. Das ist respektlos gegenüber den eigenen Mitarbeiter*innen. Wir erwarten für die kommende Verhandlungsrunde ein Angebot, das den Namen verdient und der angespannten Situation vor Ort gerecht wird. Sie erzählen uns, es gäbe gar keinen Personalmangel und verweigern im selben Atemzug den Kolleg*innen mehr Arbeitszeitsouveränität, weil das Personal fehlt. Damit entlarven sie sich selbst. Wenn der öffentliche Dienst nicht attraktiver wird, mangelt es auch in Zukunft an Bewerbungen.“

Bei dem Warnstreik wird es eine Demonstration durch die Gießener Innenstadt geben. Sie startet um 9.00 Uhr an den Hessenhallen. Der Abschluss mit Kundgebung findet am Berliner Platz statt.

ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen 2025 ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.

Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17./18. Februar 2025 in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 14. - 16. März 2025 ebenfalls in Potsdam angesetzt. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamt*innen, Richter*innen, Soldat*innen sowie auf Versorgungsempfänger*innen übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen auch für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion.

Mehr Informationen zur Tarifrunde: Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst Bund und Kommunen 2025
Pressemappe der Bundespressestelle: Tarifrunde öffentlicher Dienst Bund/Kommunen 2025 | ver.di