Hohe Beteiligung an Warnstreik in Nordhessen

Öffentlicher Dienst/Tarifauseinandersetzung
Pressemitteilung vom 26.03.2014

 

Die Gewerkschaft ver.di ist mit dem Verlauf des Warnstreiktages in Nordhessen sehr zufrieden. ver.di-Gewerkschaftssekretärin Gisela Horstmann: „Mindes-tens 5.500 Kolleginnen und Kollegen sind nach Kassel gekommen, aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes aus der Stadt Kassel, dem Landkreis, aus Osthessen und dem Vogelsbergkreis und dem Kreis Hersfeld-Rotenburg. Der Königsplatz war voll von Menschen. Das ist extrem zufriedenstellend. Erfreulich auch, dass wir Kommunen zum Streik bewegen konnten, die sonst nicht dabei waren wie Sontra oder Lohfelden. Eindrucksvoll auch die Ak-tion unserer Jugend. Sie hatte sich kurzzeitig mit Decken auf die Straße gelegt. Damit wollte sie symbolisch ausdrücken, dass die Pflege am Boden ist.“

Der ver.di Vorsitzende Frank Bsirske zeigte sich beeindruckt von der Kampfkraft der 5.500 Kundgebungsteilnehmerinnen und –teilnehmer in Kassel. Er sagte: „Wenn es nächste Woche bei den Verhandlungen keine Einigung gibt, dann werden wir noch viel mehr sein und wir werden weiter streiken.“ In seiner Rede ging Bsirske auf die gesellschaftliche Bedeutung des öffentlichen Dienstes ein. Er würdigte das Selbstverständnis der Beschäftigten, die sich für ihre Bereiche verantwortlich fühlten. Dies müsse sich auch finanziell für sie auszahlen. Zu den Drohungen der Arbeitgeber, notfalls Betriebe zu privatisieren, bezog sich Bsirkse auf eine Untersuchung zur Kundenzufriedenheit in Berlin. Dort habe sich herausgestellt, dass nicht Siemens oder Mercedes die zufriedensten Kunden gehabt hätten, sondern die Berliner Stadtverwaltung. „Die Karte „private sind besser“ zieht nicht mehr. Nicht die privaten sind besser, sondern die öffentlichen, denen das Gemeinwohl am Herzen liegt.“

Die dritte Verhandlungsrunde findet am kommenden Montag, den 31.3. und am Dienstag, den 1.4. in Potsdam statt. ver.di fordert für die bundesweit 2,1 Millionen Beschäftigten mo-natlich 100 Euro und anschließend 3,5 Prozent mehr Lohn. Auszubildende sollen 100 Euro im Monat mehr bekommen und die Garantie auf unbefristete Übernahme nach erfolgreich ab-geschlossener Ausbildung. Darüber hinaus fordert ver.di 70 Euro Nahverkehrszulage und Angleichung des Nachtarbeitszuschlags in den Krankenhäusern.
In Hessen sind 244.380 Beschäftigte von den Tarifverhandlungen betroffen.

 

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