ver.di-Streikleiter Mathias Venema: „Wir streiken nicht gegen Sie und wollen Sie auch nicht treffen. Leider liegt das Krisenmanagement hier am Flughafen nicht in unserer Hand. Streiks sind auch für Gewerkschaften immer das letzte Mittel in der Auseinandersetzung mit der Arbeitgeberseite. Wir bedauern es, dass die Tarifverhandlungen mit der privaten Luftsicherheit derartig festgefahren sind, dass wir unsere Forderungen mit einem Warnstreik unterstreichen mussten. Wir hätten uns das anders gewünscht. Aus gewerkschaftlicher Sicht ist der Tag heute ein Erfolg, weil er gezeigt hat, dass wir handlungsfähig in einer Tarifauseinandersetzung sind. Dadurch, so hoffen wir, kommt wieder mehr Bewegung in die nächsten Verhandlungen.“ Die Gewerkschaft, so Venema, erwarte ein deutliches Zugeständnis der Arbeitgeberseite.
Zu den Irritationen über den Notdienst, den die Gewerkschaften zur Verfügung gestellt hatten, sagte Landesfachbereichsleiterin Beatrix Müller: „Unsere Leute waren bei der Bundespolizei und wollten den Dienst antreten. Dort wollte man sie aber nicht einsetzen. Jetzt zu behaupten, sie seien nie angekommen, ist schlicht falsch. Wir haben als Zeichen des Entgegenkommens eine Notdienstvereinbarung getroffen und dafür gesorgt, dass die Leute bereit stehen. Mehr können wir nicht tun.“ Müller wies auch eine Mitverantwortung für die chaotischen Zustände am Frankfurter Flughafen zurück. „Dass wir streiken, war seit einem Tag bekannt. Was die Fraport als Flughafenbetreiberin mit dieser Information macht, welche Vorkehrungen sie trifft und wie sie das Krisenmanagement am Streiktag gestaltet, das liegt nicht in der Hand von Gewerkschaften.“
Der Warnstreik wird noch bis um 23.00 Uhr heute Abend fortgesetzt. Nach Einschätzung von ver.di haben sich 90 Prozent der Beschäftigten der Luftsicherheit daran beteiligt, mindestens 800 Kolleginnen und Kollegen.
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