Bei der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Wach- und Sicherheitsgewerbe in Hessen ist die Arbeitgeberseite bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben - trotz intensiver Gespräche. ver.di kritisiert den mangelnden Fortschritt: „Sicherheit braucht mehr als Mindestlohnnähe. Wer Tag und Nacht für die Sicherheit sorgt, darf nicht am unteren Rand der Lohnskala landen“, erklärt Mathias Venema, Landesfachbereichsleiter Öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherungen und Verkehr sowie Verhandlungsführer. „Unsere Kolleginnen und Kollegen leisten verantwortungsvolle Arbeit, die endlich auch finanziell anerkannt werden muss."
ver.di fordert in der aktuellen Tarifrunde für die rund 25.000 Beschäftigten:
Positiv bewertet ver.di die Bereitschaft der Arbeitgeber, die Zuschläge vom Mantel- in die Entgeltverträge (ETV) zu übertragen. Dies zeige Anerkennung der besonderen Leistungen der Beschäftigten im Sicherheitsgewerbe. Kritisch sieht die Gewerkschaft hingegen, dass die Arbeitgeber den Nachtzuschlag nicht vereinheitlichen wollen. Dies treffe ausgerechnet die untersten Entgeltgruppen. Gerade die Beschäftigten mit den niedrigsten Löhnen dürften nicht von wichtigen Verbesserungen ausgeschlossen werden.
„Wir sind jederzeit gesprächsbereit – auch kurzfristig“, betont Venema. „Aber die Arbeitgeber müssen endlich Bewegung zeigen. Nur mit spürbaren Verbesserungen bei Löhnen und Zuschlägen wird die Branche zukunftsfähig."