An den Warnstreiks in der Tarifrunde der Deutschen Telekom haben sich diese Woche rund 700 Beschäftigte an hessischen Standorten beteiligt. Die zuständige Gewerkschaftssekretärin Anastasia Polidoros: „Wir sind sehr zufrieden mit diesem Start. Die Kolleginnen und Kollegen, unter ihnen viele Nachwuchskräfte, haben sich vor den Toren der betroffenen Telekomgesellschaften versammelt. Sie sind motiviert und entschlossen. Damit haben sie ein erstes starkes Zeichen gesetzt, und zwar von Kassel, über Gießen, Fulda, Hanau, Frankfurt am Main bis hin nach Wiesbaden und Darmstadt.“
ver.di zieht bundesweit eine positive Bilanz der ersten Woche mit vollschichtigen Warnstreiks. „Die Beschäftigten haben mit ihren Aktionen gezeigt, dass bereit sind für ihre Forderungen einzustehen und dass sie von der Arbeitgeberseite in der nächsten Verhandlungsrunde ein einigungsfähiges Angebot erwarten“, sagte ver.di-Arbeitskampfleiter Tim Feise. Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot sei völlig unzureichend; es bedeute weder einen hinreichenden Ausgleich der steigenden Lebenshaltungskosten noch eine angemessene Beteiligung am Erfolg des Unternehmens, zu dem sie maßgeblich beigetragen hätten.
An den vollschichtigen Warnstreiks mit unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten hatten sich in dieser Woche insgesamt mehr als 10.000 Beschäftigte beteiligt. Aktionen fanden unter anderem in Hannover, Oldenburg, Westerstede, Osnabrück, Elmshorn, Hamburg, Rostock, Heide, Köln, Düsseldorf, Wuppertal, Bonn, Düren, Magdeburg, Stendal, Chemnitz, Leipzig, Berlin, Frankfurt/Oder, Fulda, Hanau, Offenburg, Frankfurt/Main, Bitburg, Stuttgart, Göppingen, Heilbronn, Rottweil, München, Würzburg, Weiden und Schweinfurt statt.
In der laufenden Tarifrunde fordert ver.di eine tabellenwirksame Entgelterhöhung und Erhöhung der individuellen Entgelte um sechs Prozent, zudem eine Komponente zur Steigerung der Einkommensgerechtigkeit, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Zudem sollen die Vergütungen für Auszubildende und für Studierende in dualen Studiengängen überproportional um 80 Euro pro Monat steigen.
Die Tarifverhandlungen werden am 10./11. Mai fortgesetzt.