Die ver.di-Tarifkommission Wach- und Sicherheitsdienste Hessen hat ihre Lohnforderung für die bevorstehenden Tarifverhandlungen beschlossen. Als Basis dafür diente eine Mitgliederumfrage[GJ1] . ver.di fordert für die 25.000 Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 9,5 Prozent. Zeitzuschläge (Arbeit zu bestimmten Zeiten) sollen vom Mantel- in den Entgelttarifvertrag übernommen werden. Die bisherigen Festbeträge der Tätigkeits-Zulagen (Arbeit für bestimmte Tätigkeiten) sollen in Prozentwerte umgewandelt werden. Die Ausbildungsvergütung soll um 150 Euro steigen.
Landesfachbereichsleiter öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherungen und Verkehr, Mathias Venema: „Der Kostendruck auf die Beschäftigten wächst stetig: Ob Energie, Lebensmittel oder Mobilität – das Leben wird spürbar teurer. Eine Erhöhung von 9,5 % sichert die Kaufkraft, stärkt die Wertschätzung für die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen, die rund um die Uhr im Einsatz sind. Wichtig bei der Forderung ist auch der Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn. Den hält eine überwältigende Mehrheit für unabdingbar.“
Die Umwandlung von festen Zulagen für bestimmte Tätigkeiten in Prozentwerte sorge für Fairness, so Venema weiter. Auf diese Weise wachse künftig jede Zulage mit dem Grundlohn und der jeweiligen Entwicklung aller Beschäftigten. „Die Zeitzuschläge sollen direkt im Entgelttarifvertrag festgeschrieben werden. Das schafft volle Transparenz und gerechtere Bezahlung für alle Beschäftigten, die im Schichtdienst und zu ungünstigen Zeiten arbeiten. Davon profitieren vor allem die unteren Entgeltgruppen, die darauf auch angewiesen sind. Unser Ziel ist die Allgemeinverbindlichkeit der Zuschläge für alle.“
Der bisherige Tarifvertrag läuft noch bis zum 31.12 dieses Jahr. Er ist allgemeinverbindlich. Das heißt, jeder der hessischen Branchenbeschäftigten hat einen Anspruch auf Bezahlung nach Tarif, egal ob ihr Unternehmen tarifgebunden ist oder nicht.
Die Verhandlungen beginnen am 6.11.2025 in Frankfurt.