Kriselnde Gießener Innenstadt

Pressemitteilung vom 26.09.2025

Die Gewerkschaft ver.di fordert die Politik auf, gemeinsam tragfähige Lösungen für eine Belebung der Gießener Innenstadt und des dortigen stationären Handels zu suchen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen ver.di und der Kommunalpolitik. ver.di-Gewerkschaftssekretär Thomas Vieweg: „Die Misere ist deutlich. Geht man durch die Innenstadt, sieht man Leerstand. Das zu ändern, dafür gibt es viele Ideen und Vorschläge. Um sie zu konkretisieren und auf Machbarkeit zu prüfen, brauchen wir eine Plattform. Alle Betroffenen sollten mit am Tisch sitzen und sich für eine attraktive und lebenswerte Innenstadt in Gießen einsetzen.“

Probleme in Gießen sind neben Leerstand die Durchmischung und Attraktivität der Innenstadt. So könnte mehr für Familien getan werden, etwa attraktive Verweilzonen oder Spielplätze. Ein großes Problem aus gewerkschaftlicher Sicht ist, dass im Handel immer weniger Betriebe tarifgebunden und deshalb qualifizierte gut bezahlte Arbeitsplätze immer schlechter zu finden sind.

Vieweg kritisierte, dass der Einladung zum Gespräch allein die SPD gefolgt war. „Es ist schade, wenn die Krise der Innenstädte gerne lautstark beklagt wird, sich dann aber kaum Bereitschaft findet, das Problem beim Schopf zu packen.“

Bei dem Gespräch kam auch das Thema Sonntagsschutz auf den Tisch. Aktuell gibt es in Gießen zwei verkaufsoffene Sonntage. Das ist aus Sicht der Allianz ausreichend. Gewerkschaften und Sonntagsschützer*innen wird oft vorgeworfen, zur Krise der Innenstädte beizutragen, indem sie den Sonntag schützen. Dazu Vieweg, der auch für die Allianz für den freien Sonntag in Mittelhessen spricht: „Für die Allianz steht der Schutz des arbeitsfreien Sonntags an oberster Stelle. Für eine lebenswerte Innenstadt in Gießen müssen andere Lösungsansätze gefunden werden als eine Öffnung der Geschäfte am Sonntag.“