Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben sich mit der Goethe Universität Frankfurt auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Am Nachmittag verständigten sich beide Seiten darauf, die für die hessischen Landesbeschäftigten erzielte Tarifeinigung vollständig und zeitgleich in den Haustarifvertrag zu übernehmen. Im Jahr 2024 wird die im Land auch vereinbarte Inflationsausgleichszahlung in von insgesamt 3.000 Euro in drei Tranchen à 1.000 Euro ausgezahlt. Wie im Land Hessen steigt die Bezahlung an der Goethe Universität ab Februar 2025 um 200 Euro und ab August 2025 um weitere 5,5 Prozent, mindestens aber 340 Euro. Die Ausbildungsentgelte werden zeitgleich in um 100 um um weitere 50 Euro erhöht. Zudem erhalten Auszubildende der Goethe Universität ab August 2024 eine Ausbildungszulage von 200 Euro zuzüglich der Ausbildungsvergütung.
Die Goethe-Universität ist als Universität eigentlich dem Land Hessen zugeordnet, verhandelt ihre Tarifverträge jedoch seit 2010 selbst.
»Die Tarifeinigung im Land Hessen kommt ohne Abstriche an der Goethe Universität zur Anwendung. Das war von Beginn an unser Ziel«, erklärte der ver.di-Verhandlungsführer Gabriel Nyč. »Leider konnte sich die Goethe Universität nicht dazu durchringen, bei hochschulspezifischen Forderungen, wie der Tarifierung der studentischen Hilfskräfte über die Landesregelungen hinauszugehen.« Studentisch Beschäftigte bilden die größte Gruppe von Beschäftigten an der Goethe Universität und sind bisher nicht vom Tarifvertrag erfasst. Mit dem Land ist es nun erstmals gelungen, eine schuldrechtliche Vereinbarung zu schließen, die für studentische Hilfskräfte unter anderem ein Mindeststundenentgelt von 13,46 Euro ab dem Sommersemester sowie eine Mindestvertragslaufzeit von einem Jahr festschreibt. „Unser Ziel ist weiterhin die Aufnahme studentischer Hilfskräfte in den Tarifvertrag, in Hessen und an der Goethe Universität, das werden wir aber auch konsequent weiterverfolgen.“
Positiv bewertet der Gewerkschafter, dass die Auszubildenden nun mit einer Ausbildungszulage deutlich profitieren: »Das ist ein gutes Zeichen der Wertschätzung und auch ein Bekenntnis zur Hochschule als Ausbildungsbetrieb, gerade in Zeiten fehlender Fachkräfte und unbesetzter Ausbildungsplätze.« Tarifbeschäftigte, Auszubildende und studentische Hilfskräfte der Goethe Universität hatten sich in den vergangenen Wochen mehrfach mit Warnstreiks und öffentlichen Aktionen für ein gutes Tarifergebnis stark gemacht.