Nachwuchskräfte aus ganz Hessen beteiligen sich morgen, Dienstag, 13. Oktober am bundesweiten Azubi-Streiktag im öffentlichen Dienst. Erwartet werden bis zu 300 junge Streikende aus allen den Bereichen des öffentlichen Dienstes in Hessen. Der ver.di-Bundesvorsitzende Frank Werneke wird mit ihnen demonstrieren. Dabei wird Werneke eine Rede halten.
Kundgebung und Demonstration finden unter Corona-Regeln statt. Das Tragen von Mund-Nasenschutz ist Pflicht, auf Abstandhalten wird geachtet.
Zum Versammlungsanlass sagt der Landesjugendsekretär von ver.di Hessen, Jan Veltrup: „Die öffentlichen Arbeitgeber sind gut beraten, nicht an den Nachwuchskräften zu sparen.“ In den kommenden zwanzig Jahren werden mehr als 60 Prozent der Angehörigen des öffentlichen Dienstes altersbedingt ausscheiden. Dem gegenüber stehen sinkende Geburtenraten, ein verstärkter Wettbewerb mit privaten Arbeitgebern und eine zunehmende Komplexität der Aufgaben im öffentlichen Dienst. „Die Arbeitgeber jammern über Fachkräftemangel. In dieser Tarifrunde können sie ein Signal setzen und in gute Ausbildungsqualität und attraktive Rahmenbedingungen für Nachwuchskräfte investieren“, so Veltrup.
Dass der Fachkräftemangel insbesondere in der Pflege gravierend ist, hat der Ausbruch der Corona-Pandemie allen vor Augen geführt. ver.di erwartet deshalb, dass auch für die Pflege-Azubis eine Zulage gezahlt wird, um die Ausbildung attraktiver zu machen.
„Für die Auszubildenden im öffentlichen Dienst geht es um viel“ so der Landesjugendsekretär weiter. „Viele verlassen im Zuge der Ausbildung ihr Elternhaus. Die Ausbildungsvergütung ist somit kein Taschengeld – sie wird für steigende Mieten dringend gebraucht“.
Bei den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen fordert ver.di für die Auszubildenden, Studierenden und Praktikant*innen eine Erhöhung der Entgelte um 100 Euro monatlich. Außerdem fordert ver.di Tarifverträge für die Ausbildungen der Studierenden in den bislang nicht tariflich geregelten praxisintegrierten dualen Studiengängen.
Ferner erwartet ver.di manteltarifrechtliche Änderungen für Auszubildende, Studierende und Praktikant*innen wie zum Beispiel die Verlängerung der Vorschrift zur Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss und die Übernahme der Fahrtkosten in Höhe des jeweiligen monatlichen ÖPNV-Tickets.
Die Demonstration in Frankfurt beginnt ab 9.00 Uhr am Wiesenhüttenplatz in Bahnhofsnähe. Der Bundesvorsitzende Fank Werneke wird bei einem Zwischenstopp am Theater eine Rede halten. Der Verlauf der Demonstration ist folgendermaßen geplant: Kundgebung am Wiesenhüttenplatz (Bahnhof)--> Wilhelm-Leuschner-Straße -->Theater --> Neue Mainzer Straße --> Friedensstraße --> Kaiserstraße --> Roßmarkt --> Goetheplatz/Rathenauplatz.