Die Gewerkschaft ver.di hat sich mit der Technischen Universität Darmstadt auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Demnach wird die Tarifeinigung für die hessischen Landesbeschäftigten vollständig und zeitgleich in den Haustarifvertrag übernommen. Wie im Tarifvertrag Land Hessen steigt die Bezahlung an der TU ab August 2022 um 2,2 Prozent und ab August 2023 um weitere 1,8 Prozent, mindestens aber um 65 Euro. Die Ausbildungsentgelte werden um jeweils 35 Euro erhöht. Die im Land vereinbarte Corona-Sonderzahlung von insgesamt 1.000 Euro wird für die TU-Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen (bis EG 9) auf 1.400 Euro angehoben. Zudem erhalten die TU-Beschäftigten die Möglichkeit, Gehaltsbestandteile für das Leasing von Fahrrädern zu nutzen.
»Die Tarifeinigung im Land Hessen kommt ohne Abstriche an der TU Darmstadt zur Anwendung. Das war von Beginn an unser Ziel«, erklärte der ver.di-Verhandlungsführer Gabriel Nyč. „Leider konnte sich die TU Darmstadt nicht dazu durchringen, bei der von uns geforderten Ausweitung unbefristeter Beschäftigung eine Vorreiterrolle zu übernehmen.“ Über 92 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der TU sind nur auf Zeit angestellt. „Der extrem hohe Anteil von Befristungen ist und bleibt eine untragbare Situation, die wir weiter zum Thema machen werden – an der TU Darmstadt und den anderen hessischen Hochschulen ebenso wie gegenüber den politisch Verantwortlichen im Land“, so Nyč.
Positiv bewertet der Gewerkschafter, dass die Corona-Prämie an der TU für die unteren Entgeltgruppen um insgesamt 400 Euro höher ausfällt als im Land: »Das ist ein gutes Zeichen der Wertschätzung an die Beschäftigten, die die TU unter widrigen Bedingungen auch in der Pandemie am Laufen gehalten haben.« Beschäftigte der TU hatten sich in den vergangenen Wochen mehrfach mit Warnstreiks und öffentlichen Aktionen für ein gutes Tarifergebnis und mehr unbefristete Stellen stark gemacht.