„Der Branche geht es gut bis blendend. Doch wenn es um Lohnerhöhung geht, wollen die Großhändler davon offenbar nichts wissen. Insofern hat uns nicht verwundert, dass uns bei der ersten Tarifverhandlung heute kein wirklich überzeugendes, geschweige denn ein ‚durchschlagendes‘ Angebot vorgelegt wurde. Insofern sehen die angebotenen 4 Prozent ab Dezember dieses und 2,1 Prozent ab Dezember 2024 als Einstieg in die Verhandlungen optisch vielleicht passabel aus. Doch verbergen sich hinter solchen Größen lediglich reale jährliche Erhöhungen von 1,7 und 0,9 Prozent. Und das bei einer Inflationsrate von aktuell über 7 Prozent und einem bislang nicht ausgeglichenen Nachholbedarf von 13 Prozent aus dem vergangenen Jahr“, erklärt Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage: „Soziale Verantwortung sieht für uns anders aus und muss die soziale Lage der Beschäftigten ausreichend, wenn nicht sogar großzügig berücksichtigen. Da reichen auch 1.400 Euro als Inflationsausgleichsprämie als Ersatz für Lohnerhöhungen und verteilt auf zwei Jahre nicht wirklich aus. Sie sind eine Lösung für den Augenblick, aber nicht dauerhaft. Das garantieren nur tabellenwirksame Steigerungen. Das ist unser Ziel, dem sich die Arbeitgeber annähern müssen, wenn es einen schnellen Tarifabschluss geben soll.“
ver.di fordert für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel/Verlage in Hessen:
Die nächsten Tarifverhandlungen sind am 19. Juni 2023 in Frankfurt