„Wir verhandeln seit drei Monaten in der Zeit einer enorm steigenden Inflation, die alle Beschäftigten täglich viel Kaufkraft kostet, weil die Entgelte seit dem 1. April des letzten Jahres um nicht mehr als 1,7 Prozent angehoben wurden. Trotzdem bewegen sich die Arbeitgeber auch mit ihrem heutigen neuen Angebot noch in einer Größenordnung, die für uns völlig inakzeptabel ist. Bei einer offerierten Lohnerhöhung von 5,1 Prozent für 2023 und einer Durchschnittsinflation über 6 Prozent würden wir einen weiteren Kaufkraftverlust hinnehmen“, erklärt Marcel Schäuble, Landesfachbereichsleiter Handel der ver.di Hessen und Verhandlungsführer für den hessischen Groß- und Außenhandel/Verlage: „Da hilft auch keine Inflationsausgleichprämie, mit der immer wieder ‚gelockt‘ wird. Ihre Zahlung brutto für netto ist für die Haushalte der Beschäftigten ein ‚Strohfeuer‘, das nicht dauerhaft ‚wärmt‘. Wir brauchen echte Lohnsteigerungen deutlich über der Inflationsrate. Und da liegt offensichtlich das Problem: Schon ein Ausgleich der Preissteigerung bleibt für die Arbeitgeber tabu. Deshalb müssen die Verhandlungen an dieser Stelle immer wieder ohne Chance auf Einigung bleiben. Wir werden also weiterhin auf Streiks und Aktionen setzen, bis die Arbeitgeber einen sozialpolitischen Weg einschlagen, der den Tarifkonflikt auch wirklich lösen kann.“
ver.di fordert für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel/Verlage in Hessen:
Die nächsten Tarifverhandlungen finden am Freitag, 8. September 2023 statt.