„Die Umstellung auf das kleine Tabloid-Format, der Rückzug aus dem weiteren Frankfurter Umland und die Auflösung der Frankfurter Mantelredaktion haben Leserschaft und Anzeigenkunden der Frankfurter Rundschau zutiefst verunsichert“, ist der Leiter des ver.di-Fachbereichs Medien in Hessen, Manfred M o o s, sicher. Der im Branchenvergleich weit überdurchschnittliche Rückgang bei Auflage und Anzeigen sei nur so zu verstehen.
Moos erinnert daran, dass die Beschäftigten über fast ein Jahrzehnt hinweg mit Einkommenseinbußen und einem massiven Arbeitsplatzabbau ihren Beitrag zum Erhalt des Druck- und Verlagshauses geleistet haben. Von den fast 1.600 Arbeitsplätzen vor 10 Jahren sind im Verlag in Frankfurt und im Druckzentrum in Neu-Isenburg nur noch 500 übrig geblieben. Diese gelte es jetzt zu erhalten.
Moos sagte am Dienstag im Anschluss an die Beschäftigtenversammlung bei der „Frankfurter Rundschau“, ver.di erwarte nun vom vorläufigen Insolvenzverwalter und von den Hauptgesellschaftern Dumont Schauberg und DDVG ein entschiedenes Handeln, um die Arbeitsplätze und die Zeitung zu erhalten. „Die Belegschaft ist bereit, dafür zu kämpfen. Sie braucht aber jetzt einen überzeugenden Verleger, der die wirtschaftliche Stärke des Großraums Frankfurt zu nutzen weiß“. Insofern bedeute auch der gestellte Insolvenzantrag keineswegs schon das das endgültige „Aus“ für die Beschäftigten.
ver.di werde deshalb die Beschäftigten des Druck- und Verlagshauses in den kommenden Wochen unterstützen und biete auch der Geschäftsführung bzw. dem Insolvenzverwalter eine konstruktive Zusammenarbeit an. Ziel muss es dabei sein, die Arbeitsplätze und damit gleichzeitig auch die Medienvielfalt zu erhalten.
Von Seiten des Rundschau-Betriebsrats wurde heute auch die Informationspolitik des Unternehmens heftig kritisiert. Betriebsrat und Belegschaft wurden erst nach der Presse über den gestellten Insolvenzantrag informiert.
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