Heute haben die Verhandlungen über den Haustarifvertrag zwischen den Gewerkschaften ver.di, GEW und der Leitung der Goethe-Universität Frankfurt begonnen. „Gerade im teuren Frankfurt fordern wir wie für den gesamten öffentlichen Dienst in Hessen ein deutliches Lohnplus von 500 Euro monatlich, aber mindestens 10,5 Prozent sowie ein volles 13. Monatsgehalt“, stellt Gabriel Nyc, Gewerkschaftssekretär bei ver.di und Leiter der Verhandlungen auf Seiten der Gewerkschaften, die finanziellen Einbußen der Beschäftigten aufgrund der Inflation der letzten Jahre voran.
„Gerade die Goethe-Universität könnte ihre Autonomie nutzen, um im Wettbewerb um Fachkräfte mehr unbefristete Beschäftigungsverhältnisse und eine Anerkennung der studentischen Beschäftigten mittels einer tariflichen Regelung anzuerkennen“, ergänzt Simone Claar, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Hessen und ebenfalls Teil der Verhandlungsrunde.
Die Forderungen der Gewerkschaften unterscheiden sich nicht von denen des Tarifvertrages Hessen, aber in Frankfurt sehen sie Potenzial zur Durchsetzung ihrer Forderungen. Seit über zehn Jahren verhandeln die Gewerkschaften bereits den Haustarifvertrag mit der Goethe-Universität Frankfurt, bisher gelang es weder substantielle Verbesserungen noch Verschlechterungen im Vergleich zum Land Hessen zu vereinbaren. Gabriel Nyc äußert Zweifel, ob es diesmal gelingen wird: „Bisher ist es nie gelungen, eine zum Tarifvertrag Hessen abweichende Regelung zu Gunsten der Beschäftigten zu erreichen, daher fordern wir zukünftig die Ergebnisse aus Hessen automatisch anzuerkennen.“
Nach Angaben der Gewerkschaften verliefen die ersten Gespräche zwar konstruktiv, aber ohne Ergebnis. Eine besondere Problematik bestehe für die Hochschulen darin, dass sie Tariferhöhungen aus dem eigenen Haushalt bezahlen müssen und dafür keinen Ausgleich vom Land erhalten. Analog zu den Aktivitäten mit den Landesbeschäftigten ist mit Warnstreiks in den nächsten Wochen zu rechnen. Die Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und der Goethe-Universität werden am 20. März 2024 fortgesetzt.