Das größte Schweizer Detailhandelsunternehmen Migros übernimmt die deutsche Lebensmittelkette Tegut. Die beiden Gewerkschaften Unia und ver.di verlangen, dass die Migros die bestehenden Flächentarifverträge (Gesamtarbeitsverträge) in Deutschland respektiert und die Arbeitsplätze in den 300 bestehenden Tegut-Filialen erhält. Die von der Migros angekündigte «Expansionsstrategie» darf weder in Deutschland noch in den Schweizer Grenzregionen zu einem Stellenabbau führen.
Die größte Schweizer Gewerkschaft Unia und ihre deutsche Schwestergewerkschaft, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), nehmen von der Übernahme der Tegut durch den Zürcher Migros-Genossenschaftsbund Kenntnis. «Die Stimmung in der Tegut-Belegschaft ist angespannt», sagt die in Hessen zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin Erika Preuss dazu. Die Migros müsse jetzt die betroffenen Beschäftigten und ihre Gewerkschaften rasch und transparent informieren.
Verträge, Löhne und Arbeitsbedingungen respektieren.
Ver.di und Unia verlangen, dass die Migros die bestehenden Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen der 6300 Tegut-Beschäftigten respektiert. Tegut untersteht den Flächentarifverträgen des Einzelhandels, welche gute Mindestlöhne und weitere Mindestarbeitsbedingungen garantieren», so Erika Preuss. Die Migros müsse diesen Verträgen raschestmöglich beitreten. «ver.di verlangt, dass die Migros den Tegut-Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft ver.di eine entsprechende Zusicherung macht».
Auch Unia-Geschäftsleitungsmitglied Vania Alleva verlangt von der Migros die Respektierung der in Deutschland bestehenden Flächentarifverträge und der darin festgelegten Löhne und Arbeitsbedingungen. «Darüber hinaus muss die Migros endlich auch in der Schweiz für einen allgemeinverbindlichen Branchenvertrag im Detailhandel eintreten, welcher die Beschäftigten in dieser Branche wirksam vor Dumpinglöhnen schützt und den brutalen Wettbewerb durch die Billig-Discounter eingrenzt.»
Expansionsstrategie nicht auf Kosten der bestehenden Arbeitsplätze
Die Migros verkündet, sie wolle mit Tegut vor allem im süddeutschen Raum wachsen. Für ver.di und Unia ist klar: Eine Expansion darf nicht auf Kosten der bisherigen Beschäftigen stattfinden. Die bestehenden Tegut-Arbeitsplätze in Hessen, Thüringen und Nordbayern müssen gesichert werden. In der Schweiz muss die Migros den bereits laufenden Abbau in Grenzregionen stoppen: «Es darf nicht sein, dass die Migros Schweizer Arbeitsplätze in neue Filialen im grenznahen Ausland auslagert», so Alleva.
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