Mitarbeiterbefragung untersagt

Diakonie Hessen-Nassau will die Demokratie verbieten
Pressemitteilung vom 17.09.2012

 

Mittels eines Rundschreibens werden die Einrichtungsleitungen vom Diakonischen Werk aufgefordert dem Beispiel des Elisabethenstifts zu folgen und die Befragung ebenfalls zu verbieten. Nach Auffassung der Diakonie sei Tarifpolitik keine Aufgabe der Mitarbeitervertretung. „Das sehen wir ähnlich, jedoch verweigert die Diakonie gleichzeitig Tarifverträge mit der Gewerkschaft“, erklärt Fabian Rehm, ver.di-Fachsekretär Kirchen. „Die Diakonie wünscht sich recht- und willenlose Mitarbeiter“, fasst er die Intention des Verbots zusammen. „Was die MitarbeiterInnen wünschen, spielt für die diakonischen Arbeitgeber keine Rolle. Für sie ist Demokratie ein Wettbewerbsnachteil.“
In diesem Zusammenhang verweist Rehm vor allem auf den Konzern Agaplesion und sein Darmstädter Elisabethenstift. „Agaplesion ist ein gewöhnlicher Konzern, der diakonisches Lohndumping nutzt, um am Markt wachsen zu können“, kritisiert Rehm. Erst kürzlich hat Agaplesion die Krankenhauskette proDiako übernommen und kann nun einen Jahresumsatz von über 1 Milliarde aufweisen.
Hintergrund der Befragung ist die anstehende Neuregelung des diakonischen Arbeitsrechts im Zuge der Fusion der hessischen diakonischen Werke. Aus Sicht der Gewerkschaft besteht aktuell die Möglichkeit die Arbeitsbedingungen mittels Tarifvertrag und somit auf Augenhöhe und nicht per Diktat zu regeln. Rehm kündigt weitere Aktionen an: „Im Herbst werden die Beschäftigten mit Nachdruck für bessere Arbeitsbedingungen eintreten. Einen Höhepunkt werden die Aktionen bei der Herbstsynode in Frankfurt haben.“
Weitere Informationen und O-Töne:
Im Anhang finden Sie das Schreiben des Diakonischen Werks.
Fabian Rehm, ver.di Fachsekretär Kirchen, 0151/16744680

 

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