Nachdem in der bundesweiten Tarifrunde der Papier-, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie auch die dritte Verhandlungsrunde am Dienstag, den 7. März in Berlin ohne Ergebnis endete, ruft ver.di Hessen in einer zweiten Warnstreikwelle die Beschäftigten mehrerer Betriebe in Hessen zu Streiks auf.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben brauchen eine dauerhaft wirkende Lohnerhöhung. Die Arbeitgeberseite hat bislang tabellenwirksam lediglich 4,1% angeboten, das ist viel zu wenig und bedeutet am Ende ein deutliches Minus für unsere Kolleginnen und Kollegen im Portemonnaie“, so die für die Branche zuständige Gewerkschaftssekretärin Cornelia Dörries. „Darüber hinaus bestreitet die Arbeitgeberseite eine dauerhafte Wirkung der Inflation und stößt mit dieser nicht nachvollziehbaren Argumentation ihre Beschäftigten vor den Kopf. Die Antwort hierauf können nur weitere Streiks sein“, so Dörries weiter.
ver.di fordert 10,5% Prozent Lohnsteigerung und die Erhöhung der Azubi-Vergütungen um einheitlich 150 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Die zweite Streikwelle begann letzte Woche Freitag mit einem 24- Stunden Streik bei DS Smith in Fulda, CCL Label Marburg folgte unmittelbar im Laufe des Freitags. Weitere Betriebe der Branche aus ganz Hessen werden in den nächsten Tagen der Streikwelle beitreten.
Die ver.di-Forderung ist das Ergebnis einer bundesweiten Beschäftigtenbefragung, die in 100 Betrieben der Branche zur Vorbereitung der Tarifrunde durchgeführt wurde. Die hessischen Streiks der zweiten Streikwelle erfolgen als Reaktion auf die dritte Verhandlungsrunde am 7. März 2023. Die erste Streikwelle lief im Zeitraum 17.02. bis 6.03. 2023.