Frankfurt am Main, 15. Mai 2012. Die Einstellung des im Blitz-Tip-Verlag erscheinenden Anzeigenblattes „Äppler“ gefährdet einen Großteil der Arbeitsplätze in dem Verlag in Neu-Isenburg. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft befürchtet, dass die meisten der derzeit 53 Stellen wegfallen könnten. Darüber hinaus seien auch freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der Einstellung betroffen.
„Wir kritisieren, dass die Belegschaft und der Betriebsrat des Verlags bisher von ihrer Geschäftsführung so gut wie nichts über die Folgen der Äppler-Einstellung gehört haben“, sagte am Dienstag (15. Mai) der Leiter des hessischen ver.di-Fachbereichs Medien, Manfred Moos, im ver.di-Pressedienst. „Über Veröffentlichungen in den Medien haben die Betroffenen bisher mehr erfahren als von ihrem Arbeitgeber.“ ver.di fordere deshalb die unverzügliche und umfassende Information des Blitz-Tip-Betriebsrats und der Belegschaft. Für die Beschäftigten, die zum Teil schon seit Jahrzehnten im Betrieb sind, sei die Ungewissheit über ihre berufliche Zukunft inzwischen unerträglich.
Der Blitz-Tip-Verlag müsse seiner sozialen Verantwortung gerecht werden und der Sicherung möglichst vieler Arbeitsplätze Vorrang vor rein wirtschaftlichen Überlegungen geben. Das gelte auch für die beiden Hauptgesellschafter des Blitz-Tip, die Verlagsgruppe Madsack aus Hannover und das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main. Diese müssten gegebenenfalls auch ausreichend Mittel für einen Sozialplan zur Verfügung stellen.
Gleichzeitig mit der bereits zu Ende des Monats geplanten Einstellung des „Äppler“ soll der Erscheinungstag des „Blitz-Tip“ ab Juni von Mittwoch auf Samstag verlegt werden. Der seit vierzig Jahren erscheinende Blitz-Tip hat zur Zeit eine Auflage von 830.000 Exemplaren, vom vor dreizehn Jahren gegründeten Schwesterblatt Äppler wurden zuletzt wöchentlich rund 725.000 Exemplar verbreitet. Nach Ansicht der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft sind die Maßnahmen Teil einer Marktbereinigung auf dem Markt der kostenlosen Zeitungen im Rhein-Main-Gebiet. Wie kaum in einer anderen Region konkurrieren hier die Anzeigenblätter mehrerer großer Verlage um Anzeigenkunden.
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