Beim Auftakt der Tarifverhandlungen für die hessischen Landesbeschäftigten haben die Tarifparteien ihre Forderungen dargelegt und Erwartungen formuliert. Innenminister Poseck würdigte ausdrücklich die Leistungen der Beschäftigten. Er bezifferte die Gewerkschaftsforderungen auf über 2 Milliarden Euro, was mit Blick auf die angespannte Finanzlage des Landes nicht leistbar sei. So seien die Positionen der Parteien noch weit auseinander.
ver.di-Verhandlungsführerin Christine Behle schickte voraus, die Beschäftigten hätten. durch die Inflation einen deutlichen Reallohnverlust hinnehmen müssen, der tarifvertragllch nicht ausgeglichen worden sei. Es bestehe eine Einkommensdifferenz zu anderen Bundesländern oder kommunalen Dienststellen von mehr als 10 Prozent. „Die Inflation hat sich zwar abgeschwächt. Dadurch werden die Preissteigerungen der letzten beiden Jahre aber nicht zurückgedreht. Sie bleiben auf einem hohen Niveau. Bei Lebensmitteln oder Energie trifft das bekanntermaßen insbesondere die mittleren und unteren Einkommen. Deshalb bleibt die Tarifforderung von 500 Euro und mindestens 10,5 Prozent absolut gerechtfertigt. Es geht darum, auszugleichen und die Attraktivität des Landes als Arbeitgeber zu erhalten.“
Die Gewerkschaften fordern für die zirka 45.000 Landesbeschäftigten 500 Euro mehr, mindestens aber 10,5 Prozent. Das Entgelt für die Auszubildenden soll um 260 Euro monatlich erhöht werden. Sie erwarten, dass studentische Hilfskräfte in den Tarifvertrag aufgenommen und dass Arbeitsvertrags-Befristungen bei den wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und administrativ-technisch Beschäftigten deutlich reduziert werden.
Die Verhandlungen werden am 6. und 7. März ohne die Spitzen in Dietzenbach fortgesetzt.