Für die rund 200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Luftpostlogistikers Airmail Center Frankfurt GmbH haben Arbeitgeber und ver.di heute ihre Tarifverhandlungen über Regelungen zu einem Manteltarifvertrag fortgeführt, nachdem diese Anfang des Jahres arbeitgeberseitig noch abgelehnt worden waren.
Andreas Jung, ver.di - Verhandlungsführer, zeigt sich allerdings enttäuscht: „Nach einer Einzelregelung zu einer Jahressonderzahlung unter Verzicht auf Arbeitskampfmaßnahmen im laufenden Starkverkehr war der Arbeitgeber nicht mehr bereit, auch nur einen Satz konkret zu formulieren, selbst ein ‚ja‘ oder ‚nein‘ zu tarifüblichen Fragen ließ sich nicht mehr entlocken.“
ver.di hatte aufgrund der besonderen Bedingungen durch die Corona-Pandemie vorgeschlagen, alle materiell wirksamen Forderungen zu verschieben und lediglich für das kommende Jahr eine Urlaubsanspruchsregelung oberhalb der derzeit bestehenden 26 Tage im Jahr zu vereinbaren. Die Airmail Center Frankfurt GmbH arbeitet rund um die Uhr, an sieben Tagen der Woche und auch an Feiertagen. „Eine großzügigere Urlaubsgewährung ab 2021 wäre mehr als fair“, so Driton Dobraj, ver.di Gewerkschaftssekretär.
Für Ende November/Anfang Dezember ist eine letzte Verhandlungsrunde vereinbart, sie ist als Videokonferenz geplant. Sollten sich dann nicht konkretere Verbesserungen der Arbeitsbedingungen bei der Airmail Center Frankfurt ab 2021 vereinbaren lassen, werde es mit Ablauf der vereinbarten Friedenspflicht zu entsprechenden, erkenntnisfördernden Maßnahmen kommen müssen, so Andreas Jung weiter.
Anteilseigner des Joint Ventures sind die tarifgebundenen Aktiengesellschaften Fraport AG, Lufthansa Cargo AG und die Deutsche Post AG.