Warnstreik bei den städtischen Bühnen Frankfurt a. M. und bei Entsorgungsbetrieben

ver.di Hessen legt nach
Pressemitteilung vom 23.03.2012

 

Betroffen sind sehr wahrscheinlich folgende Vorstellungen:
„Iwanow“ im Schauspielhaus. Hier rechnen wir mit der Absage der kompletten Vorstellung,
„Peer Gynt“ in den Kammerspielen: Hier rechnen wir mit Vorstellungsabsage
„ADRIANA LECOUVREUR“ in der Oper: Hier rechnen wir mit einer konzertanten Aufführung (ohne Bühnenbild und ggfls. ohne Kostüme).

ver.di begründet diese gesonderte Aktion u. a. mit dem Hinweis darauf, dass in der aktuellen Tarifrunde auch die Forderung nach Erweiterung des personellen Geltungsbereichs des Tarifvertrages erhoben wurde. So fallen zur Zeit Bühnentechniker „mit überwiegend künstlerischer Tätigkeit“ nicht unter den Tarifvertrag. Diese „Erosion des personellen Geltungsbereiches“ wollen wir verhindern, so Manfred Moos, für den Bereich von Theater und Bühnen zuständiger Landesfachbereichseiter bei ver.di Hessen.

Ferner wird es am Samstag, dem 24.03.2012 in einigen kommunalen Entsorgungsbetrieben zu einem weiteren Warnstreiktag kommen. Nach Angaben von Ralf Stamm, Landesfachbereichsleiter für den Bereich der Abfallwirtschaft, erfolgt dies deshalb, weil einige Entsorgungsbetriebe angekündigt hätten, die am Dienstag ausgefallene Leerung werde am Samstag (24.03.) nachgeholt. Damit würden diese Beschäftigten schlechter gestellt als alle anderen, bei denen diese Form des „Nacharbeitens“ auch nicht praktiziert werden darf. Betroffen sind insbesondere die Städte Darmstadt und Hanau. Auch in Frankfurt a. M. wird Vieles liegen bleiben.

Unterdessen habe sich bereits gestern Postbeamtinnen und Postbeamte der Briefniederlassung der Deutschen Post AG in Langgöns im Rahmen einer „solidarischen Mittagspause“ die zeit- und inhaltsgleiche Übernahme des Tarifergebnisses für den öffentlichen Dienst auf die Beamtinnen und Beamten des Bundes sowie der Versorgungsempfänger gefordert. In allen Niederlassungen der Deutschen Post AG gab es im Verlauf dieser Woche in den Pausen Versammlungen und Aktionen. “Die Postbeamtinnen und Postbeamten haben deutlich gemacht, dass auch sie Beschäftigte des Bundes sind und mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes leisten“, sagte die ver.di Betriebsgruppenvorsitzende in Langgöns, Petra Boek. Die Beamtinnen und Beamten wollen jetzt eine Postkarte an den Bundesinnenminister Dr. Friedrich, mit dem Motto „45 Cent für 6,5 %“ abschicken. Damit soll der Forderung nach einer zeit- und inhaltsgleichen Entwicklung des Einkommens von Tarifbeschäftigen einerseits sowie Beamtinnen und Beamten des Bundes andererseits Nachdruck verliehen werden. Dies gilt auch für die Versorgungsempfänger.

ver.di fordert in der seit Anfang März diesen Jahres laufenden Tarifauseinandersetzung demgegenüber eine lineare Einkommenssteigerung von 6,5 %, mindestens jedoch 200,00 €. Auszubildende sollen 100,00 € mtl. mehr erhalten. Zudem soll für sie eine Garantie der unbefristeten Übernahme im erlernten Beruf nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erreicht werden. Für die Beschäftigten, die unter den Geltungsbereich des Tarifvertrages für die Versorgungsbetriebe (TV-V) fallen, fordert ver.di eine Einkommenserhöhung von 7,9 %. Sie weicht wegen der unterschiedlichen Rahmenbedingungen dieses Tarifbereiches von der des „klassischen“ öffentlichen Dienstes ab. Auch für diesen Tarifbereich soll das Angebot der öffentlichen Arbeitgeber gelten. Die Verhandlungen werden in dritter Runde am 28.03. und 29.03.2012 in Potsdam fortgesetzt.

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Manfred Moos – Handy 0160-90167827

 

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